HAFTUNG FÜR POLITIKER in Österreich DRINGEND ERFORDERLICH!!!!

★★ Widerstandsberichterstattung über die herrschenden, demokratischen Um- bzw. Zustände ★★★
 

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 30.01.2015

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://bankenindieschranken.blogspot.co.at/2015/01/haftung-fuer-politiker-dringend.html  

HAFTUNG FUER POLITIKER DRINGEND ERFORDERLICH – da unfassbar – Josef Pröll und die Hypo: „Ich habe dazu nichts mehr zu sagen“

Unter Josef Pröll wurde die Kärntner Hypo notverstaatlicht. „Jetzt sind andere dran“, sagte der frühere ÖVP-Politiker am Montag

Ex-Finanzminister Josef Pröll
Ex-Finanzminister Josef Pröll: „Jetzt sind andere dran“ / Bild: WB PEROUTKA Guenther
wirtschaftsblatt.at
Wien. Der ehemalige Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) will sich derzeit aus der politischen Debatte rund um die Abwicklung der Krisenbank Hypo Alpe Adria heraushalten und die in seiner Amtszeit Ende 2009 erfolgte Hypo-Notverstaatlichung nicht kommentieren.
 „Ich habe meine politische Geschichte zwischen 28. Februar 2003 und 20. April 2011 geschrieben und habe dazu nichts mehr zu sagen“, sagte Pröll bei einer Veranstaltung Montagabend in Wien. „Jetzt sind andere dran.“ Seit Mitte 2011 ist Pröll Chef des Raifeisen-Mühlenkonzerns Leipnik-Lundenburger.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte Pröll in der Hypo-Sondersitzung des Nationalrates am  Montag scharf kritisiert. Die Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria sei „ohne Not“ erfolgt, der damalige Finanzminister Pröll sei inkompetent. „Das muss lückenlos aufgeklärt und untersucht werden“, forderte Strache.
Regierung aufgepasst: So wird eine Bank richtig abgewickelt   Zuletzt hatte Pröll die Hypo-Notverstaatlichung im April 2013 beim Prozess der Bayerischen Landesbank (BayernLB) gegen die Hypo Alpe Adria Mitarbeiter Privatstiftung (MAPS) verteidigt. Als Zeuge berichtete er damals eineinhalb Stunden lang über die Notverstaatlichung. Pröll verteidigte damals die Verstaatlichung der Bank, weil der Konkurs der Hypo Alpe Adria unmittelbar gedroht hätte, mit Haftungen des Bundeslandes Kärnten und Problemen in Südosteuropa. Es ging Pröll zufolge darum, einen „großen volkswirtschaftlichen Schaden von der Republik abzuwenden“.

Haftung für Politiker

Günter Fritz / Bild: WB/Eizinger

Leitartikel. Die Hypo – ein guter Anlass für eine Bonus-Malus-Regelung für Politiker.

Die jüngsten Ereignisse rund um die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria haben das Versagen der Politik in der Causa erneut mehr als deutlich gemacht – die gestrige Sondersitzung im Parlament mit den gegenseitigen Angriffen und Schimpftiraden der Parteien war da nur eine Draufgabe. So können keine Probleme gelöst werden; schon gar nicht so gewichtige, die Regierung und Steuerzahler noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte beschäftigen werden.
Das Hohe Haus ist wieder einmal zu einer Provinzbühne verkommen, auf der um politisches Kleingeld und den eigenen kurzfristigen Vorteil gespielt wird. Das große Ganze – also ein stabiles Budget und die Zukunft des Staatsgefüges – scheint für die Fraktionen dagegen keine Rolle zu spielen. Verantwortungsvolles Handeln und Bemühen um sachorientierte Lösungen – Fehlanzeige. So wird die Politik weiter an Glaubwürdigkeit und Vertrauen der Bevölkerung einbüßen; wenngleich sie diesbezüglich ohnehin nicht mehr viel zu verlieren hat.
Gerade deshalb sollte man überlegen, wie Politiker künftig für ihr Handeln stärker zu Verantwortung gezogen werden können. Dass sie alle paar Jahre von den Wählern abgestraft werden können, reicht offenbar längst nicht mehr aus, die Bürger vor parteipolitischen Machenschaften und deren Folgen zu schützen. Die Landeshaftungen, die für die Hypo eingegangen wurden und die eine Lösung in der Causa erschweren, sind ein Paradebeispiel für den verantwortungslosen Umgang von Parteien mit dem Volksvermögen.
Um die größenwahnsinnigen Pläne von Ex-FPÖ- und BZÖ-Landeshauptmann Jörg Haider zu finanzieren bzw. zu unterstützen, ging die von ihm geführte Kärntner Landesregierung Haftungen für die Hypo ein, die zu Spitzenzeiten fast 25 Milliarden € – also mehr als das Zehnfache des Landesbudgets – ausmachten, mitgetragen von den anderen in der Landesregierung vertretenen Fraktionen.
Und auch die Notverstaatlichung verlief offenbar ebenso dilettantisch wie das folgende Krisenmanagement. Wenn jetzt darüber diskutiert wird, wer aller für die Hypo mitzahlen könnte, sollte daher auch nicht auf die damals involvierten Parteien vergessen werden.
Statt eine Kärntner Kollektivschuld in den Raum zu stellen oder bedenkenlos alle Belastungen auf die Steuerzahler abzuwälzen, wäre es Zeit, auch die Politik – also die Landes- bzw. die Bundesparteien – in die Haftung zu nehmen. Die Hypo wäre ein guter Anlass, endlich über eine Bonus-Malus-Regelung für Politiker nachzudenken.
329.000 Euro pro Jahr für Ex-Minister Josef Pröll
329.000 Euro pro Jahr für Ex-Minister Josef Pröll (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH, APA/BARBARA GINDL)
Foto: APA/GEORG HOCHMUTH, APA/BARBARA GINDL/Die Krone
Seit 2011 ist Josef Pröll, Ex-Vizekanzler und ehemaligerÖVP-Finanzminister, der seinerzeit den Hypo-Rückkauf von den Bayern durchzog, Vorstandschef des MischkonzernsLeipnik-Lunenburger (LLI). Dort gelandet ist er keinesfalls zufällig: LLI gehört zu 50,05 Prozent der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Und Prölls Gehalt kann sich sehen lassen: Insgesamt 989.000 Euro im Jahr bekommt der dreiköpfige Vorstand überwiesen  und das, obwohl der Konzern wirtschaftlich angeschlagen ist.
 
Ein Minus von 124,2 Millionen Euro wies die LLI-Bilanz für das Geschäftsjahr 2013/2014 aus. Um den Konzern aus den roten Zahlen zu hieven, löste man daher 144 Millionen Euro Rücklagen auf. All das geschah unter der Führung von Vorstandschef Josef Pröll, der seit seinem Polit-Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im März 2011 in der Privatwirtschaft tätig ist.
Trotz der wirtschaftlich angespannten Situation von LLI wurden die Bezüge des dreiköpfigen Vorstands rund um Pröll sogar von 868.000 Euro auf 989.000 Euro erhöht, berichtet das „Wirtschaftsblatt“, inklusive 375.000 Euro für variable Vorstandsvergütungen, die aber nicht an die Mitglieder gezahlt wurden.

Topmanager-Gehalt für Ex-Vizekanzler

​Dennoch würden damit für jedes der drei Vorstandsmitglieder Bezüge von etwa 23.547 Euro pro Monat, also 329.658 Euro jährlich, bereitgestellt. Gegenüber der „Krone“ bestätigte ein Mitarbeiter Josef Prölls eine Summe in diesem Bereich, wollte aber keine konkreten Zahlen nennen. Auch betonte er, dass die Erhöhung der Vorstandsbezüge nicht ausbezahlt werde.
Zum Vergleich: Als Vizekanzler verdiente Josef Pröll „nur“ 17.952 Euro pro Monat. Und es darf durchaus davon ausgegangen werden, dass er als nunmehriger Chef des LLI-Vorstands ein höheres Gehalt bezieht als die anderen zwei Mitglieder…
HIERZU AUS 2011
ÖVP-Chef Josef Pröll zieht sich aus Politik zurück
Nach tagelangen Spekulationen über seinen Gesundheitszustand und Gerüchten über Personalrochaden in der ÖVP hat Josef Pröll am Mittwoch überraschend seinen Rücktritt erklärt. Um 11 Uhr hielt er eine Pressekonferenz im Finanzministerium, bei der er seinen vollständigen Rückzug ins Privatleben bekannt gab. Als Grund führte Pröll seine Erkrankung  er erlitt eine Lungenembolie  an. Das sei ein Warnschuss gewesen, so der scheidende Vizekanzler. Selbst engste Mitarbeiter waren von Prölls Rückzug völlig überrascht, wie es aus Parteikreisen gegenüber krone.at hieß. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
 
Exakt um 11.02 Uhr trat Pröll vor die Presse und begann seine rund neunminütige Erklärung (in voller Länge siehe Infobox). „Seit dem 18. März weiß ich, dass das Leben keine selbstverständliche Sache ist“, sagte Pröll. Seine Erkrankung habe ihm das klargemacht. „Es ist schön, Sie alle wiederzusehen“, begrüßte der scheidende Vizekanzler die etwa 200 Anwesenden. Nach zwei Thrombosen und einem Lungeninfarkt sei das nämlich „nicht selbstverständlich“. „Das war ein deutlicher Warnschuss und eine Zäsur in meinem Leben.“

„Stillstand und fehlender Anstand“

Danach begann der scheidende ÖVP-Chef über die bisherige Arbeit der Bundesregierung zu resümieren und ging dabei im Besonderen auf die jüngsten Skandale ein, die das Ansehen der gesamten Innenpolitik, aber besonders der ÖVP, schwer beschädigt hätten.
Er habe lange Zeit über seine Ziele und seine Arbeit als Finanzminister nachgedacht. Österreich habe die Wirtschaftskrise gut bewältigt. Man habe „vieles eingesetzt  politisch, finanziell und persönlich“. Österreich stehe gut da, die Arbeitslosigkeit gehe zurück. Die Wirtschaft ziehe an, der Euro sei stabilisiert. Dennoch sei von Optimismus und Aufbruch zu wenig zu spüren.
Das liege am politischen Stillstand und am fehlenden Anstand in der Politik. Es gebe „einen Mangel an Anstand einzelner Politiker“, auch in der ÖVP, das habe das Vertrauen in die Politik zutiefst geschädigt. Keine Partei, auch nicht die ÖVP, könne das tolerieren. Weiters beklagte Pröll einen „Stillstand“ in der Bundesregierung und der Politik insgesamt, der das Vertrauen in die Politik „massiv“ infrage stelle. Alle wüssten, dass eine Gesundheitsreform nötig sei, die Pensionen gesichert und die Schulden abgebaut werden müssten, das Bildungswesen zu reformieren sei. Dennoch verharrten wesentliche Teile der Politik in „Opportunismus und Populismus“.
„Es ist klar, um diese großen Aufgaben zu bewältigen, bräuchte ich mehr Kraft“, meinte Pröll. Sein Zustand sei mit der Spitzenpolitik aber nicht mehr vereinbar. Darum werde er zurücktreten.

„Die Entscheidung war schwer, aber sie ist richtig“

„Die Entscheidung war schwer, aber sie ist richtig. (…) Ich entscheide mich nicht gegen die Poltik, sondern für meine Gesundheit und meine Familie. Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass ich den Anspruch, den ich an mich in der Politik gestellt habe, nicht mehr ausreichend erfüllen kann, so wie ich das von mir erwarte und so wie das andere erwarten“, so Pröll.
„Für mich beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt“, sagte der 42-Jährige bei seinem letzten großen politischen Auftritt. Er habe mit „Freude und Leidenschaft“ für seine Heimat und die europäische Idee gedient und „alles für die Partei gegeben“, so Pröll. Er sei dankbar, seiner Partei, den Österreichern, insbesondere aber seiner Familie, die in den letzten Jahren auf so viel verzichtet habe.
Zum Schluss erwähnte Pröll die Mitarbeiter der Tiroler Rettung, denen er sein Leben verdanke. Zur Amtsübergabe meinte Pröll, er werde ein „geordnetes Haus“ übergeben. Fragen beantwortete der scheidende ÖVP-Parteichef im Finanzministerium, in dem sich an die 200 Pressevertreter und Zuhörer versammelt hatten, nicht. Er verließ nach seinem neunminütigen Statement den Saal.

Rücktritt zu kurzfristig, um Nachfolger zu bestimmen

Der Rücktritt Prölls kam für die Volkspartei offenbar derart überraschend, dass die Nachfolge bis zur Pressekonferenz nicht geregelt werden konnte. Er habe erst am Vormittag den Kanzler und sein Regierungsteam informiert, sagte Pröll in seiner Erklärung. Am Donnerstag soll voraussichtlich der ÖVP-Parteivorstand zusammenkommen und laut Pröll über die Nachfolge beraten.
Der nunmehr ehemalige ÖVP-Chef hatte im März eine Lungenembolie erlitten, die durch eine Beinvenenthrombose ausgelöst worden war. Kurz danach brach in der Volkspartei eine der schlimmsten Personalkrisen seit Langem (Stichwort: Strasser, Ranner, davor noch Kapeller) aus. Nach einem Spitalsaufenthalt in Innsbruck befand sich Pröll seither auf Rehabilitation. Bisher war seine Rückkehr in die Politik für die Woche nach Ostern angekündigt worden.

Gerüchte über größere Personalrochade

Kolportiert zuletzt eine groß angelegte Kabinettsumbildung im Regierungsteam, wobei vor allem die Minister Maria Fekter, ClaudiaBandion-Ortner, Reinhold Mitterlehner und Michael Spindelegger in der Gerüchteküche hochkochten. Bei den zahlreichen Spekulationen war eine der Varianten, dass Spindelegger im Fall eines Ausscheidens von Pröll aus der Politik neuer Parteichef werden könnte.
Als andere Möglichkeit wurde kolportiert, dass Spindelegger Innenminister werden könnte, wenn die jetzige Innenministerin Fekter das Justizressort übernimmt, wobei in diesem Fall davon ausgegangen wird, dass die im Kreuzfeuer der Kritik stehende Justizministerin Bandion-Ortner abtreten würde. Als Parteichef wurde auch Mitterlehner gehandelt. (Mehr dazu siehe Infobox: „Drei Kandidaten für Posten des ÖVP-Chefs in Stellung“)

Kopf lässt eigene Zukunft offen

ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf jedenfalls wollte am Mittwochabend keine Spekulationen zu seiner Zukunft abgeben, insbesondere darüber, ob er weiter als Klubobmann tätig sein wird. „Das wird sich alles in den nächsten Tagen entscheiden.“ Zunächst müsse der Parteichef oder die Parteichefin designiert werden. Davor habe es keinen Sinn, sich auf Spekulationen über personelle Umstellungen einzulassen, sagte Kopf vor Journalisten am Rande der Präsentation des Österreichischen Jahrbuches für Politik in Salzburg. Kopf gab keine Präferenz für die künftige ÖVP-Führung ab.
Der Klubchef sprach sich dagegen aus, künftig in der ÖVP Parteileitung und Vizekanzleramt zu trennen. Dies gehöre „definitiv in eine Hand“. Er rechne damit, dass es beim Parteivorstand am Donnerstag eine Einigung auf eine Person gebe. Dass Pröll zurückgetreten sei, sei für ihn am Mittwoch nicht mehr überraschend gekommen, sagte Kopf. Er habe Dienstagabend bereits davon erfahren. Es tue ihm „sehr leid“, weil er Pröll persönlich sehr geschätzt habe. Er sprach von einem „sauberen Übergang“. Pröll übe seine Funktionen weiter aus, bevor der oder die Nachfolger gefunden seien.

Selbst engste Mitarbeiter Prölls waren überrascht

Selbst engste Mitarbeiter waren von dem kurzfristig anberaumten Termin samt Inhalt völlig überrascht gewesen, wie krone.at Mittwoch früh aus dem Umkreis Prölls erfuhr. Noch am Dienstag hatte es etwa von der Wiener Landeschefin Christine Marek geheißen, Pröll sei als Bundesparteichef „völlig unbestritten“. Personelle Spekulationen seien „ungustiös“, „unkollegial“ und nichts als Kaffeesudleserei, befand die Obfrau der Stadtschwarzen, die auch im Vorstand der Bundespartei sitzt. Kritik übte Marek an namentlich nicht genannten Parteikollegen: In jedes Mikrofon „reinzubeißen“, damit tue man der ÖVP nichts Gutes.
Außenminister Spindelegger zeigte sich am Dienstag noch überzeugt, dass Pröll nach der Rückkehr aus der Rekonvaleszenz nach seiner Lungenembolie eine „kluge Entscheidung“ treffen werde. Auf die ÖVP-Krise angesprochen und befragt, ob es Änderungen im Regierungsteam geben werde, sagte Spindelegger vor Beginn desEU-Außenministerrats in Luxemburg, „das wird Pröll entscheiden. Er ist der Teamleader. Er hat mich in die Regierung geholt und ich stehe voll und ganz zu ihm“.

Reaktionen: Respekt und Bedauern für „lieben Sepp“

Die Reaktionen auf Prölls Rücktritt waren am Donnerstag durchwegs von Bedauerns- und Respektbekundungen geprägt. „Persönlich hat mich die Entscheidung beeindruckt“, sagte etwa die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig. Sie habe für seinen Schritt großen Respekt. Es sei „wichtig und richtig“, sich für Gesundheit und Familie zu entscheiden. Auch wenn es inhaltlich oft Konflikte gegeben habe, habe sie Pröll „unterm Strich auch als Politiker geschätzt“. Pröll habe sich bemüht, „Reformen hineinzubringen“, sei aber „an Mauern und an Bünden gescheitert“.
Die Freiheitlichen und das BZÖ haben Pröll ebenfalls Respekt gezollt.FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erklärte in einer Aussendung: „Ein großes politisches Talent verlässt die Bühne.“ Eine Spitze konnte er sich nicht verkneifen, so attestierte er der ÖVP „nicht nur ein personelles, sondern vor allem auch strukturelles Problem“. Die Nachfolgersuche werde sich jedenfalls „schwierig“ gestalten. Der Kärntner Landeshauptmann und FPK-Chef Gerhard Dörfler bedauert den Rücktritt und wünschte dem „lieben Sepp“ gute Genesung und baldige Besserung. BZÖ-Chef Josef Bucher wünschte Pröll „alles Gute“ und erklärte: „Ich reiche allen ÖVP-Wählern die Hand, ein Stück des Weges mit dem neuen BZÖ zu gehen.“ (Weitere Reaktionen siehe Zusammenfassung in der Infobox.)

Bundeskanzler erwartet sich Fortführung der Koalition

Bundeskanzler Werner Faymann erwartet sich, dass die Regierungsarbeit auch nach dem Rückzug Prölls ungestört fortgesetzt werden kann. Er sei überzeugt, dass der Koalitionspartner die Weichen so stellen werde, dass man genauso stabil und entscheidungsfreudig die Tätigkeit in der Koalition fortführen werde, so der Kanzler in einer nach dem Pröll-Rücktritt einberufenen Pressekonferenz.
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Wer die ÖVP-Obmannschaft von Pröll übernehmen könnte, wollte derSPÖ-Chef nicht beurteilen. Als fairer Partner mische man sich in solche Angelegenheiten bei einer anderen Partei nicht ein. Klargestellt wurde von Faymann aber, dass er im Zuge der anstehenden Regierungsumbildung selbst keinen Wechsel vornehmen will: „Mein Regierungsteam bleibt gleich.“

Lob für Prölls Regierungsarbeit

Die Arbeit Prölls in der Regierung würdigte der  mit ernster Miene auftretende  Kanzler umfassend. Faymann betonte die „besonders gute Zusammenarbeit“ mit dem ÖVP-Obmann. Auch in Zeiten, als es angesichts schwieriger Rahmenbedingungen zu Entscheidungen kommen habe müssen, sei Pröll immer jemand gewesen, auf den man sich habe verlassen können. Der Kanzler geht davon aus, dass sein „freundschaftliches Verhältnis“ zu Pröll auch nach dessen politischer Tätigkeit bestehen bleibe. Nicht wirklich eingehen wollte der Kanzler auf Kritik Prölls in seiner Abschiedsrede am herrschenden Reformstillstand. Es sei klar, dass diese Regierung ihren Weg der Reformen etwa im Bereich Bildung fortsetzen werde.
Informiert wurde Faymann über den Rückzug Prölls  wie auch alle anderen Nicht-Familienmitglieder des Ex-Vizekanzlers  erst am Mittwoch in der Früh. Gestört hat ihn das nach eigenen Bekunden nicht, da es klar sei, dass der Vizekanzler nach seiner Erkrankung Zeit gebraucht habe, sich über seine Zukunft zu orientieren.

Onkel Erwin tut es „sehr leid“, Fischer teilt Meinung Prölls

Apropos persönlich: Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, der Onkel des zurückgetretenen Vizekanzlers, „versteht und respektiert“ die Entscheidung seines Neffen, auch wenn sie ihm „auch aufgrund der familiären Nähe“ persönlich „sehr leid“ tue. Bundespräsident Heinz Fischer erklärte, er habe „vollstes Verständnis und Respekt für die Entscheidung des ÖVP-Obmanns“.
Pröll lasse hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Land, der Politik und der Familie erkennen. Die Erklärung Prölls habe „großes Format“ gehabt, die Worte zum Thema Anstand in der Politik werte er als „Ausdruck von Sorgen, die ich teile“. Damit werde die Diskussion auf diesem Gebiet erleichtert, so der Bundespräsident. die krone
Josef Pröll zum Abschied: „Ich habe viel gegeben“
Der scheidende ÖVP-Parteichef Josef Pröll hat sich am Freitag beim Parteitag in Innsbruck mit einem Rückblick verabschiedet. „Ich habe viel gegeben“, so der Ex-Vizekanzler. Der Job als Parteiobmann habe ihm die „größte Freude gemacht“. Den Abgang habe er sich nicht ausgesucht, verwies er auf die gesundheitlichen Gründe für seinen Rücktritt im April. Er wünsche sich ein „absolut geschlossenes Signal“ für den neuen Parteichef Michael Spindelegger, „damit wir ab 2013 wieder den Ton in Österreich angeben.“
 
Es sei „sehr schön, euch alle heute hier wieder zu sehen“, meinte Pröll. Er sei „etwas bewegt“, Innsbruck habe für ihn eine besondere Bedeutung. Seine Frau komme von hier, er habe „schlimme Stunden“ in der Klinik hier erlebt, heute sei er da, um den Parteivorsitz zu übergeben. Pröll war zuletzt Vizekanzler, Finanzminister und Parteichef. Letzterer Job habe ihm die „größte Freude gemacht“.

„Extrem bewegte Jahre“

Pröll bedankte sich bei jenen, die ihn in die Politik geholt hätten, es sei etwa keine Selbstverständlichkeit des früheren Kanzlers Wolfgang Schüssel gewesen, ihn 2003 als 33-Jährigen in die Regierung zu holen. „Es waren extrem bewegte Jahre“, als Landwirtschafts- und Umweltminister, aber auch als Finanzminister und Vizekanzler unter Bedingungen, „die nicht einfach waren“  nicht in der Partei, nicht in der wirtschaftlichen Situation und nicht in einer Koalition, bei der er heute „feststellen muss, dass einer auf der Bremse stand“, während einer versuche, „Gas zu geben“.
Die letzten Jahre seien sehr anspruchsvoll gewesen, u.a. wegen der Krisenbewältigung und auch Teile in der ÖVP zu integrieren, „das, was uns ausmacht“, nämlich Bünde, Länder, Bürgermeister. „Ich habe viel gegeben, ich habe mich jeden Tag eingesetzt.“ Vielleicht hätte er manchmal zurückstellen sollen, doch das könne er mit seinem Persönlichkeitsprofil nicht vereinbaren. Pröll verwies auch auf die von ihm geleiteten Perspektivengruppen  er plädierte dafür, die Idee eines Familiensplittings im Steuerbereich weiterzuführen.

„Habe mir diesen Abgang nicht ausgesucht“

Der scheidende Parteiobmann bedankte sich bei seinem Regierungsteam und betonte, dass er sich freue, dass Michael Spindelegger sein Nachfolger als Parteichef ist. „Ich habe mir diesen Abgang nicht ausgesucht“, verwies Pröll auf seine gesundheitlichen Probleme. Er habe im Rettungshubschrauber „gespürt, dass es knapp ist“. Er habe seine Entscheidung auch in dem Wissen getroffen, dass mit Spindelegger und seinem Team die Möglichkeiten da seien, wieder Nummer Eins zu werden.
Im Zusammenhang mit den Funktionen als Parteichef und Vizekanzler meinte Pröll, nicht die Diskussion um Entlastung dürfe die Diskussion beherrschen, „es geht um Unterstützung“. Er wünsche sich „nichts mehr als ein absolut geschlossenes Signal am heutigen Tag“ für Spindelegger, „damit wir ab 2013 wieder den Ton in Österreich angeben“. Zum Abschied bekam Pröll einen Hochstand geschenkt, der ein Signal für Muße und Zeit sein soll. die krone 
HIERZU WICHTIG:

Exklusiv: Raiffeisen-Konzern LLI – Mehl & Muehle auch schwer unter Druck

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

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