Die Chance für eine bessere Welt war nie größer. Nutzen wir sie!

★★★ Widerstandsberichterstattung über die herrschenden, demokratischen Um- bzw. Zustände ★★★

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 08.02.2015

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://experimentselbstversorgung.net/die-chance-fuer-eine-bessere-welt-war-nie-groesser/ 

Die Chance für eine bessere Welt war nie größer.

Nutzen wir sie!

Christiane Kliemann
VON CHRISTIANE KLIEMANN
5. FEBRUAR 2015

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt: Von einer Welt ohne Armut, Krieg und Unrecht, wo die Bedürfnisse aller befriedigt sind, eingebettet in eine intakte Natur. Wo die von Menschen geschaffene Kultur und Technik mit dem Ökosystem Erde harmonieren. Wo das Wohl des oder der Einzelnen nur in Zusammenhang mit dem Wohl des Ganzen und aller seiner Bestandteile erfahren und gedacht werden kann. Wo Respekt und Achtung füreinander herrschen und alle Menschen ihre individuellen Potenziale frei entfalten können. Wo Demokratie konkret wird und die unmittelbare Mitgestaltung der direkten Lebensumstände alltäglich ist.

Naiv und unrealistisch? Mag sein. Aber noch naiver und unrealistischer ist die Vorstellung, unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem könne über einen längeren Zeitraum in seiner jetzigen Form fortbestehen. Die Krise der Zivilisation ist inzwischen so allumfassend, das jegliche Utopie, die sich auf der Grundlage unseres heutigen Wissensstandes widerspruchsfrei denken lässt, realistischer ist als die Fortschreibung des Status Quo. Das Festhalten am kapitalistischen Wachstumsmodell, sei es nungrün angestrichen oder nicht, muss unweigerlich zu extremen ökologischen und sozialen Katastrophen führen, deren Auswirkungen sich niemand entziehen kann.

Wir haben alles zu gewinnen – oder zu verlieren. Geben wir also vollen Einsatz!1

Realistisch betrachtet steht unsere Zukunft auf Messers Schneide und es stehen nur noch radikale Optionen zur Wahl: Umfassender Kollaps oder umfassendeTransformation. Besonders tückisch daran ist: Wer den Kopf in den Sand steckt und weiterhin der Illusion aufsitzt, alles könne weitergehen wie bisher, stärkt unbewusst die Wahrscheinlichkeit des Kollapses. Für alle, die eine komplette Systemtransformation als einzig gangbare Lösung sehen, bleibt in dieser Situation nur, auf allen Ebenen volle (Eigen)-Verantwortung zu übernehmen und die Transformation mit ganzer Kraft voranzutreiben.

Foto von Teilnehmer*innen des utopivals

Hoffnung macht, dass der Wandel bereits begonnen hat, obwohl immer noch alle gesellschaftlichen Bereiche bis hin zu unserem “mentalen Infrastrukturen“ von der globalisierten Wachstumslogik durchdrungen sind. Denn auch wenn sie bislang noch ein Nischendasein führen: Immer mehr alternative soziale und ökologische Projekte experimentieren mit fundamental anderen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodellen. Darauf aufbauend nennt z. B. die Umweltphilosophin Barbara Muraca die Vision einer gerechten, solidarischen und demokratischen Postwachstumsgesellschaft eine „konkrete Utopie“ und setzt sie so in ihrem Buch „Gut Leben: Eine Gesellschaft jenseits des Wachstums“ in direkten Bezug zur Realität.

Was können wir konkret tun?

Um diese Utopie Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es simultan und bereichsübergreifend zielgerichtete Aktionen auf allen Ebenen, und zwar mit vollem Einsatz. Und es braucht die Verbreitung der positiven Vision einer vom Wachstumszwang befreiten Gesellschaft, die auch in weiteren Kreisen Sehnsucht wecken kann und nicht nur über materiellen Verzicht definiert ist.

Die politische Ebene

Auf der Parteiebene scheint es auf den ersten Blick am wenigsten realistisch, Mehrheiten für einen umfassenden Wandel zu finden. Und doch formieren sich zum Beispiel bei den Grünen und Linken Gruppierungen, die sich für eine sozial-ökologische Transformation stark machen. Dann gibt es Kleinparteien wie die ÖDPoder die Violetten, die ebenfalls transformativen Anspruch haben. Nicht zu vergessen parteilich ungebundene politische Gruppierungen wie Attac oder auch Aktionsbündnisse, die sich für bestimmte Aspekte des Wandels einsetzen, zum Beispiel das bedingungslose Grundeinkommen oder eine Agrarwende. Es ist wichtig, solche transformativen Strömungen – entsprechend den eigenen Vorlieben – gezielt zu unterstützen, damit sie auch von anderen als realistische Alternative wahrgenommen werden und politische Schubkraft bekommen.

Foto einer Strasse, die geradeaus zwischen zwei Bergen hindurchführt.

Die gesellschaftliche und lokale Ebene

Initiativen wie Transition-Town, Ökodörfer, Gemeinschaftsgärten, lokale Tauschringe oder Food-Saving Gruppen sind an der Schnittstelle zwischen der politischen und der Individuellen Ebene und können hier eine große Kraft entfalten, wenn genügend Menschen daran beteiligt sind Hinzu kommt das wachsende Spektrum der sozialen, ökologischen und demokratischen Unternehmen, von denen ich mich inspirieren lassen, oder die ich unterstützen kann. Auf dieser Ebene kann ich ein Gespür dafür entwickeln, wie eine Gesellschaft nach dem Wandel aussehen könnte – und wie sie sich anfühlt.

Die individuelle Ebene

Dies ist die Ebene, auf der ich zunächst am meisten verändern kann, und auf der ich durch Vorbildfunktion oder subversiven Widerstand viel erreichen kann. Und: je mehr ich auf dieser Ebene verändere – also nicht Auto fahre oder fliege, wenig konsumiere, mehr Selbstversorgung betreibe und mein Leben gemeinsam mit Anderen nach ökologischen und sozialen Kriterien organisiere – desto deutlicher tritt der Zusammenhang zwischen eigenem Verhalten und gesellschaftlichen Strukturen zutage. Denn dann merke ich, dass es oft viel Kraft kostet und manchmal unmöglich ist, inmitten eines auf Verschwendung, Konsum und Konkurrenz angelegten Umfelds gegen den Strom zu schwimmen. Und so bin ich wieder auf der politischen und gesellschaftlichen Ebene angelangt, auf die ich einwirken muss, damit nachhaltige Lebensstile attraktiv für alle werden können.

Die spirituelle Ebene

Die Krise der kapitalistischen Konsumgesellschaft ist gleichzeitig eine spirituelle Krise, denn die materialistische Weltsicht blendet die Frage nach einem tieferen Sinn des Lebens aus. Ausgelöst durch psychische Krisen wie Burn-Out und Depression, gehen allerdings immer mehr Menschen den Weg nach Innen und beginnen z.B. mithilfe von Meditation oder anderen spirituellen Techniken, die Kultur des Habens durch eine des Seins zu ersetzen. Eine solche „Innere Arbeit“ legt die persönlichen „mentalen Infrastrukturen“ offen und bietet dadurch die Chance, diese von der Wachstums- und Konsumlogik schrittweise zu befreien.

Auch in den traditionellen Kirchen ist der Wandel unübersehbar. Mit seinem Satz „diese Wirtschaft tötet“ löste der Papst eine weltweite Diskussion aus und auch die aktuelle Botschaft der ökumenischen Versammlung liest sich wie die Vision einer solidarischen Postwachstumsgesellschaft.

Foto (schwarz/weiß) eines einsamen Bootes auf einem See

Divestment: Geldströme für eine andere Wirtschaft und Gesellschaft

Divestment ist ein gezielter Abzug von Geldern aus einem System, das geschwächt, hin zu einem System, das gestärkt werden soll. Aktuell sind Divestment-Kampagnen, die Gelder aus der Erzeugung fossiler Energien abziehen und zu erneuerbaren Energien umleiten, sehr erfolgreich. Eine umfassende Transformation bräuchte jedoch ein weiter gefasstes Verständnis von Divestment – gepaart mit entschlossenem Handeln. Wenn es mir wirklich ernst ist mit dem Wandel, dann ziehe ich mein Geld aus dem kompletten System. Also keine Banken, Finanzprodukte oder Versicherungen mehr, die auch nur indirekt die Öl-, Rüstungs-, Auto-, Flugzeugs-, oder Gentechnikindustrie mitfinanzieren. Besser das Geld parken bei den unzähligen sozialen und ökologischen Unternehmen oder Genossenschaftssprojekten, die sich immer über Fördermitgliedern freuen. Krötenwanderung jetzt!

Widerstand

Parallel zum Aufbau alternativer Strukturen und der Formierung eines breiten politischen Willens ist Widerstand überall da gefragt, wo sich die Auswüchse der Zerstörung bündeln. Neben dem Widerstand gegen Kohleabbau gibt es unzählige Bürgerinitiativen überall da, wo unsinnige Großprojekte Natur und Lebensqualität zerstören. Denn das, was ich nicht in meinem eigenen Hinterhof haben möchte (not in my backyard), sollte auch nirgendwo anders den Menschen aufgezwungen werden.

Wir alle haben es in der Hand – Verantwortung abgeben gilt nicht!

Dies waren nur ein paar Beispiele für die vielfältigen Möglichkeiten und Ideen, wie sich jeder und jede für den Wandel einsetzen kann, je nach persönlichen Umständen und Vorlieben. Und egal was ich tue oder unterlasse: Alles hat Konsequenzen. Für mich selbst, für andere und für das gesamte System, ob mir das bewusst ist oder nicht. Treffen wir also immer wieder die bewusste Wahl: für Solidarität statt Konkurrenz,Lebensqualität statt Konsumquantität, Teilhabe statt Repräsentation, Freiheit der Entscheidung statt Funktionszwang, Wachsen des Selbst statt Wachsens des Ego und die Befriedigung gemeinsamer Bedürfnisse statt eigener Interessen.1

Die Chance, all dies zu erreichen war nie größer. Nutzen wir sie!

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