UN-Praktikant zeltet „im Anzug“ aus Geldmangel am Genfer See – und löst damit einen medialen Aufschrei aus.

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 15.08.2015

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://www.sueddeutsche.de/karriere/un-praktikant-zelten-im-anzug-1.2607841

Zelten im Anzug

David Hyde neben seinem Zelt.

  • Ein 22-jähriger neuseeländischer UN-Praktikant zeltet aus Geldmangel am Genfer See – und löst damit einen medialen Aufschrei aus.
  • Die UN rechtfertigt die Tatsache, dass sie ihre Praktikanten nicht entlohnt, mit Verweis auf eine Resolution der UN-Vollversammlung.
  • Genf, wo sich einer der beiden Hauptsitze der UN befindet, gilt als eine der teuersten Städte der Welt.
Von Johannes Böhme

 

„Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung“, so steht es in der Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Seit Jahrzehnten setzen sich die UN für gerechte Bezahlung ein. Umso verständnisloser waren die Reaktionen im Netz und in den Medien auf den Fall des 22-jährigen Neuseeländers David Hyde, der als Praktikant bei der UN in Genf in einem Zelt übernachtete.

Nach einem großen medialen Aufschrei hat sich Hyde mittlerweile dazu entschlossen sein Praktikum abzubrechen. Die Debatte um den Fall ist damit aber noch nicht beendet. Denn: Die UN bezahlt ihre Praktikanten nicht nur schlecht. Sie bezahlt ihre 162 Praktikanten in Genf gar nicht. Dabei ist Genf, wo eines der zwei Hauptquartiere der Organisation steht, eine der teuersten Städte der Welt – teurer als Paris, London oder New York.

Bügelfreie Hemden und ein Bad im See

In der Tat ist der Fall kurios: Hyde hatte sein Zelt am Ufer des Genfer Sees aufgeschlagen. Er hatte bügelfreie Hemden getragen, seinen Anzug abends sauber zusammengelegt mit ins Zelt genommen, sein Essen auf einem Campingkocher zubereitet, sich morgens im See gewaschen („So kalt ist es nicht. Es weckt einen morgens gut auf“) und seine Campingsachen morgens mit zur Arbeit genommen.

An seinem Platz direkt am Genfer See war er dabei in guter Gesellschaft: direkt nebenan war der UN Club de Plage – der UN Beach Club, wo Diplomaten und hohe UN Beamte unter weißen Sonnenschirmen auf den Genfer See blicken. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung meint Hyde: „Für mich war die Sache mit dem Zelt einfach eine praktische Lösung. Warum also nicht? Wenn ich den Sommer über im Zelt gelebt hätte, hätte ich hoffentlich genug Geld sparen können, um vielleicht im Winter dann ein Zimmer zu mieten.“

„Es war gar nicht so schlimm“

Hyde, der unter anderem an der prestigeträchtigen französischen Kaderschmiede Sciences Po studiert hat, betont dabei, dass es ihm nie um Mitleid ging. Campen sei für ihn keine schlechte Lösung gewesen: „Es war gar nicht so schlimm. Die Polizei hat mich in Ruhe gelassen. Ich wurde einige Male von Leuten geweckt, die nachts gebrüllt haben. Insgesamt war es aber nicht so schlecht.“ Nur um kurze Zeit später nachzuschieben: „Natürlich wäre es besser, wenn ich nicht in einem Zelt übernachten müsste.“

Die UN hat mittlerweile auf den Fall reagiert. Ihr Genfer Sprecher Ahmad Fawzi erklärte, dass die UN aufgrund einer Resolution der UN-Vollversammlung Praktikanten leider gar nicht bezahlen dürfe. Dies könne nur geändert werden, wenn sich die Weltgemeinschaft auf eine neue Resolution einigen würde.

Die UN konnte jedoch am Donnerstag die entsprechende Resolution zunächst nicht finden. Stattdessen könnte es sich auch nur um eine administrative Verfügung handeln, die sehr viel einfacher zu ändern wäre. UN-Sprecher Fawzi kündigte an, die Verwirrung um die Regelung bis Freitag auszuräumen. Fawzi betonte, dass viele in der UN Praktikanten gerne bezahlen würden. „Die Regeln müssen eigentlich geändert werden.“

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

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