Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 13.01.2016
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Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen:
http://derstandard.at/2000028899170/AMS-Kompetenzcheck-Syrer-besser-gebildet-als-Oesterreicher?ref=article
AMS: Syrer, Iraker, Iraner mit hohem Bildungsniveau
ANDRÁS SZIGETVARI 12. Jänner 2016,
Das Arbeitsmarktservice hat erhoben, wie gebildet die Neuankömmlinge sind. Gut qualifiziert sind Menschen aus Syrien und dem Iran
Wien – Die Herausforderung könnte kaum größer sein. Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist auf einem Rekordniveau, die Konjunktur lahmt und immer mehr Menschen drängen auf den Jobmarkt. Darunter sind auch insbesondere jene Flüchtlinge, die in der jüngeren Vergangenheit nach Österreich gekommen sind und hier Asyl erhalten haben.
Aber wer sind diese Menschen eigentlich, wie gut sind sie ausgebildet, also welche Voraussetzungen bringen sie mit, um am Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können? Zu diesen Fragen gab es bisher kaum valide Datensätze.
Umfassende Untersuchung
Seit Dienstag ist das anders: Das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) hat die bisher umfassendste Untersuchung darüber präsentiert, wer die Flüchtlinge im Land sind. Zwischen August und Dezember 2015 wurden rund 900 anerkannte Flüchtlinge vom AMS einem Kompetenzcheck unterzogen. Einige der Ergebnisse der Tests fielen überraschend aus.
Das AMS hat im September eine erste Schätzung über die Qualifikationen der Flüchtlinge vorgelegt. Damals ging man davon aus, dass 15 Prozent der anerkannten Asylwerber über einen Lehrabschluss verfügen oder sogar eine höhere Ausbildung absolviert haben.
Die neuen Daten legen nahe, dass diese Zahl zu niedrig angesetzt war. Laut AMS weisen besonders die Flüchtlinge aus dem Irak, Iran und Syrien einen hohen Bildungsgrad auf.
Viele Akademiker
So besitzen rund 90 Prozent der Teilnehmer am Kompetenzcheck aus dem Iran eine über die Pflichtschule hinausgehende Ausbildung; bei Syrern liegt dieser Schnitt bei fast 70 Prozent. Auch der Akademikeranteil ist unter Iranern, Syrern und Irakern sehr hoch. So verfügen 40 Prozent der Flüchtlinge aus dem Iran und dem Irak über einen Studienabschluss.
Diese Zahlen legen nahe, dass der Ausbildungsgrad unter diesen Gruppen jene der Österreicher übersteigt. Laut Statistik Austria haben 15 Prozent der Österreicher einen Hochschulabschluss.
Nicht repräsentativ
Freilich sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen. So ist die Untersuchung wie AMS-Chef Kopf betonte, nicht repräsentativ. Für den Kompetenzcheck konnten AMS-Betreuer interessierte Flüchtlinge nominieren. Zudem wurden nur anerkannte Flüchtlinge dem Check unterzogen. Das liegt daran, dass Asylwerber, die im Land bleiben dürfen, automatisch beim AMS landen, wenn sie nicht gleich einen Job finden und die Mindestsicherung beziehen wollen.
Einen Hinweis darauf, dass der Bildungsgrad unter den Flüchtlingen niedriger ist, die seit dem Sommer gekommen sind, gibt es laut Kopf nicht.
Integration nicht leicht
Der AMS-Chef betonte auch, dass die Chancen am Arbeitsmarkt zwar theoretisch höher sind, wenn jemand über eine Ausbildung verfügt. „Zu glauben, dass die Integration damit aber schon leicht wird, wäre ein großer Fehler.“ Denn die Flüchtlinge sprechen die Sprache kaum und verfügen nur in seltenen Fällen über jene sozialen Netzwerke, die bei der Jobsuche hilfreich sein können. Hinzu kommt, dass viele von ihnen traumatisiert sind. Auch verfügt nur rund jeder Dritte der getesteten Asylwerber über ein offizielles Dokument aus seinem Heimatland, dass den Bildungsgrad formal belegen würde.
Die Zahlen des AMS zeigen auch deutlich, wie heterogen die Gruppe der Flüchtlinge ist. Denn die Afghanen sind besonders schlecht ausgebildet: Rund ein Drittel von ihnen hat keine Schule besucht, etwa ein Zehntel sind Analphabeten. Eine der hitzig diskutierten Fragen bei der Präsentation der AMS-Zahlen war, wie valide die Daten sind. Oft einzige Auskunftsquelle für das AMS waren die Flüchtlinge selbst.
Keine Zweifel an Angaben
Der Kompetenzcheck besteht aus biografischen Fragen. Die Menschen sollten angeben, welche Ausbildungen sie absolviert haben, in welchen Berufen sie gearbeitet haben. Bei handwerklichen Berufen wurden oft praktische Tests absolviert. Laut Kopf und AMS-Wien Chefin Petra Draxl gibt es keinen Grund dafür, dass sich die Asylwerber als überqualifiziert dargestellt haben könnten – „man hat ihnen gesagt, dass korrekte Angaben wichtig sind, weil dies ihre Integration erleichtern wird“.
Aktuell sind 21.000 Asylwerber oder subsidiär Schutzberechtigte in Österreich beim AMS als arbeitslos vorgemerkt. Sozialminister Rudolf Hundstorfer erwartet, dass heuer weitere 30.000 Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt drängen. (András Szigetvari, 12.1.2015)
Kommentar: Kompetenzcheck des AMS: Die Flüchtlinge gibt es nicht
Wissen: Die Ausbildungserhebung des AMS via dem fünfwöchigen „Kompetenzcheck“ ist nicht repräsentativ für alle anerkannten Asylberechtigten der aktuellen Flüchtlingswelle. Die Kurse mit muttersprachlichen Trainer bestanden aus Gruppen- und Einzeleinheiten mit praktischer Erprobung. Es habe „nicht besondere Kriterien“ gegeben, wie die Personen im Herbst ausgewählt wurden, erklärte AMS-Wien-Chefin Petra Draxl bei der Präsentation der Ergebnisse. –
derstandard.at/2000028899170/AMS-Kompetenzcheck-Syrer-besser-gebildet-als-Oesterreicher
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Kompetenzcheck des AMS: Die Flüchtlinge gibt es nicht
KOMMENTAR ANDRÁS SZIGETVARI 12. Jänner 2016
Alle Flüchtlinge über einen Kamm zu scheren führt nur zu Frust auf allen Seiten
Johannes Kopf hat am Dienstag einen extrem wichtigen Beitrag zu den Debatten über den richtigen Umgang mit Flüchtlingen in Österreich geliefert. Das von ihm geleitete Arbeitsmarktservice (AMS) hat die bisher umfassendste Untersuchung dazu präsentiert, wer die Flüchtlinge eigentlich sind, die in den vergangenen Monaten nach Österreich kamen. Sprechen die Menschen also Deutsch, können sie lesen und schreiben, haben sie einen Bildungsabschluss? All das wurde erhoben.
Die Ergebnisse fielen unter den 900 vom AMS getesteten anerkannten Asylwerbern so heterogen aus, dass eigentlich nur ein Schluss zulässig ist: „Die“ Flüchtlinge gibt es nicht. Jene Menschengruppe, die in Österreich um Asyl angesucht hat, ist in Wahrheit extrem unterschiedlich. Die Bandbreite reicht vom gut ausgebildeten syrischen Arzt, der in seiner Heimat einen hohen Lebensstandard gewohnt war, bis zum perspektivenlosen Jugendlichen aus Afghanistan, der nichts hatte. Das haben manche vermutet.
Nun gibt es belegbare Zahlen. So sind die Syrer, die vom AMS getestet wurden, hochgebildet. 40 Prozent der Frauen sind Akademikerinnen. Auch unter Iranern und Irakern ist der Bildungsgrad recht hoch. Ganz anders das Bild bei den Afghanen, von denen rund ein Drittel (bei den Frauen fast die Hälfte) nie eine Schule besucht haben. Dafür sind die Afghanen extrem jung, zwei Drittel der beim AMS gemeldeten Flüchtlinge sind nicht einmal 29 Jahre alt, während Syrer, Iraker und Iraner deutlich älter sind.
Allein die Erkenntnis, wie heterogen die Flüchtlingsgruppe ist, wird noch keine integrationspolitischen Herausforderungen lösen. Aber es ist wichtig, sich dieses Faktum vor Augen zu halten. Denn die große Bandbreite an mitgebrachten Lebensrealitäten bedeutet, dass sich Erwartungshaltungen der Österreicher ändern müssen. Von den gut ausgebildeten Syrern aus der Mittelschicht wird man verlangen können, sich rasch in den Arbeitsmarkt einzubinden. Sie sollten auch die deutsche Sprache schnell erlernen und staatliche Unterstützung nicht lange in Anspruch nehmen. Dagegen wird die Gesellschaft mit jenen Afghanen, die nicht lesen und schreiben können, Geduld brauchen. Alle Flüchtlinge über einen Kamm zu scheren führt nur zu Frust auf allen Seiten. Das betrifft jene Flüchtlinge, die sich überfordert fühlen, genauso wie die gut Ausgebildeten, die gerne schon arbeiten würden.
Die Differenzierung muss auch dazu führen, dass benachteiligte Gruppen mehr Betreuung erhalten. Das AMS braucht mehr geschultes Personal, um sich der jungen Afghanen annehmen zu können. In den Schulen sind zusätzliche Investitionen nötig, um sie auf die Aufgaben vorzubereiten. Auch in den Diskussionen über die Wertekurse sollte man bedenken, dass es wenig Sinn macht, allen Flüchtlingen die exakt gleichen Schulungen anzubieten.
Die Studie des AMS ermöglicht eine Versachlichung der Debatte über Flüchtlinge. Es gibt sie also noch, die guten Nachrichten. (András Szigetvari, 12.1.2016) –
derstandard.at/2000028937565/Kompetenzcheck-des-AMS-Die-Fluechtlinge-gibt-es-nicht
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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner
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