Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 03.02.2016
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Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.
Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.jungewelt.de/2016/01-16/013.php
»Truthahnschießen« – US-Kriegsverbrechen am Golf
Von Joachim Guilliard
Foto: wikimedia.org/Commons/public domain
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Das Bombardement der alliierten Kräfte im Irak war der erste mediengerecht inszenierte »Hightech«-Krieg. Der westlichen Bevölkerung wurden die »chirurgischen Schläge« allabendlich im Fernsehen vorgeführt, und durch den Anschein »sauberer«, unblutiger Angriffe wurde deren Akzeptanz beträchtlich gesteigert. Tatsächlich wurden die meisten Angriffe mit konventionellen Bomben durchgeführt, die ungelenkt, aber flächendeckend mit ungeheurer Zerstörungskraft auf die irakischen Städte niedergingen. Am Ende waren bei 110.000 Luftangriffen 88.500 Tonnen Bomben auf das Zweistromland, die einstige Wiege der Zivilisation, abgeworfen worden. Die Kosten trug zu einem guten Teil Deutschland, das 15 Milliarden DM beisteuerte.
Die Angriffswellen der US-Bomber richteten sich keineswegs, wie zu erwarten gewesen wäre, gegen die irakischen Besatzungstruppen in Kuwait, um sie so zum Rückzug zu zwingen, sondern auf Kraftwerke, Wasserwerke, Staudämme, Bewässerungsanlagen, Fabriken und Brücken im Irak selbst. Ihr Ziel war offensichtlich, das Rückgrat der gesamten Gesellschaft zu brechen. Diese, maßgeblich vom US-Luftwaffenkommandanten John A. Warden entwickelte neue Form des Luftkrieges, prägt seither die Luftkriegsdoktrin der USA, der NATO und Israels. Sie kam bei den Bombardements gegen Jugoslawien 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003 und Libyen 2011 ebenso zur Anwendung wie beim Überfall Israels auf den Libanon 2006.
In Wardens »Fünf-Ringe-Modell« werden Ziele nach ihrer Bedeutung für die Überlebensfähigkeit des angegriffenen Staates und ihrer Verwundbarkeit gegenüber Luftangriffen geordnet. Das gegnerische Militär wird zum nebensächlichen Ziel. Im Zentrum stehen Angriffe auf die politische Führung, die zivile Infrastruktur und die Zivilbevölkerung. Indem man ihre Lebensbasis zerstört, will man die Bevölkerung gegen die eigene politische Führung aufbringen und die staatlichen Strukturen unterminieren.
Auch nachdem die irakischen Truppen ihren Rückzug aus Kuwait angetreten hatten, ging der Krieg mit unverminderter Härte weiter. Zehntausende, gegen die überlegenen Angreifer nahezu wehrlose irakische Soldaten wurden auf dem Rückzug massakriert. Beteiligte US-Soldaten sprachen begeistert von einem »Truthahnschießen«. Zeugenaussagen von Veteranen und Recherchen von Journalisten belegen eine Vielzahl schwerster Kriegsverbrechen. Selbst Einheiten, die sich ergeben hatten, wurden niedergeschossen, von Bomben zerfetzt oder von Panzern mit Planierschildern in ihren Schützengräben lebendig begraben. Mit ihnen fanden auch Tausende Zivilisten, die sich ebenfalls auf dem Weg von der kuwaitischen Grenze nach Norden befanden, auf dem berüchtigten »Highway of Death« und anderen Schnellstraßen den Tod. Recherchen von Greenpeace zufolge wurden während des Krieges mindestens 150.000 Menschen getötet, darunter 76 US-Soldaten.
Die Folgen der klar gegen das Völkerrecht verstoßenden, flächendeckenden Bombardierung der irakischen Infrastruktur waren katastrophal. Schon nach wenigen Tagen flossen im gesamten Land kein Strom und kein Trinkwasser mehr, die Gesundheitsversorgung brach zusammen. »Nichts, was wir gesehen oder gelesen hatten, hatte uns auf diese außerordentliche Form von Verwüstung vorbereitet«, stellte eine UN-Mission aus Vertretern von WHO, UNICEF, UNDP, FAO und UNHCR bei ihrer Besichtigung der Kriegsschäden fest. »Der jüngste Konflikt hat nahezu apokalyptische Folgen für die ökonomische Infrastruktur dessen, was bis Januar 1991 eine hochurbanisierte und mechanisierte Gesellschaft war (…). Irak wurde, für eine lange Zeit, in ein vorindustrielles Zeitalter zurückgeworfen, jedoch mit all den Unfähigkeiten, die aus der postindustriellen Abhängigkeit von intensivem Gebrauch von Energie und Technologie resultieren.«
In dieser Situation war die auch nach Erfüllung aller Forderungen aufrechterhaltene Handels- und Wirtschaftsblockade mörderisch. Vor allem die Kindersterblichkeit nahm rapide zu. Damals vor Ort tätige Experten gehen davon aus, dass mindestens 1,2 Millionen an den Folgen der UN-Sanktion starben – »das stille Äquivalent zu zehn Hiroshima-Bomben«, so Dieter Hannusch, Leiter der Notfallversorgung des Welternährungsprogramms der UNO. Zusammen mit über einer Million Toten im Krieg und während der Besatzung ab 2003 fielen somit über 2,5 Millionen Menschen dem Bemühen der USA und ihrer NATO-Verbündeten, sich durch die Ausschaltung einer Regionalmacht die Vorherrschaft über die strategisch so bedeutende Region zu sichern, zum Opfer.
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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner
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