Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 25.02.2016
Liebe® Blogleser_in,
Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.
Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.die-reale-welt.de/ich/gemeinsamer-obst-gemuse-anbau/?gclid=CP3T9vS0icsCFUa4Gwod10oKhQ&big_header=yes
Statt Obst & Gemüse vom anderen Ende der Welt:
Werde Teilhaber eines Bauernhofes
Quelle: Solidarische Landwirtschaft e.V.
Die Idee: Mehrere Haushalte teilen sich einen Bauernhof und
erhalten wöchentlich regionale und saisonale Bio-Lebensmittel.
Schon 60 Höfe bieten die solidarische Landwirtschaft!
Du traust den Lebensmitteln im Supermarkt nicht mehr? Du möchtest
Bio-Gemüse, aber nicht die Gurke aus Südafrika? Stattdessen hättest Du gern Obst, Gemüse, Eier und Fleisch vom eigenen Hof, hast aber keine Zeit für den Anbau?
Die Lösung:
Werde „Teilhaber“ eines Bauernhofes und bekomme Einblick in die Produktion Deiner regionalen Lebensmittel – mach mit bei der Solidarischen Landwirtschaft (SoLawi).
Wie geht das?
Bei der SoLawi wird ein ganzer Bauernhof finanziert – nicht nur die dort erzeugten Produkte. Mehrere Privat-Haushalte tun sich zusammen, um die laufenden Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs zu decken.
Jeder einzelne Haushalt garantiert für 1 Jahr, eine bestimmte Menge der auf dem Hof produzierten Lebensmittel zu kaufen.
Was genau produziert wird, ist abhängig vom jeweiligen Hof – in der Regel nutzen alle die ökologische Landwirtschaft. Einige produzieren vegan, bei anderen sind auch Fleisch und Milchprodukte im Angebot.
Bei manchen SoLawi-Höfen kannst Du als Teilhaber mitbestimmen, wie die Tiere gehalten werden oder welches Gemüse angepflanzt wird.
SoLawi in Deutschland:
60 bestehende Gemeinschaften & 80 Initiativen
Die „Keimzelle“ der SoLawi in Deutschland ist der Buschberghof in Fuhlenhagen: 1988Auskunft des Buschberghofes startete der Bio-Hof in Schleswig-Holstein mit 45 Familien als Teilhabern.
Im Hofladen wurden weiterhin Gemüse, Obst und Fleisch verkauft. Nach einem sehr erfolgreichen 1. Jahr konnte der Laden im 2. Jahr geschlossen werden.
1993 hatte sich die Anzahl der beteiligten Familien bereits verdoppelt. Auch heute wird der Buschberghof noch bewirtschaftet.
Aktuell gibt es deutschlandweit über 60Auskunft von Solidarische Landwirtschaft e.V. SoLawi-Höfe und knapp 80 Initiativen, die einen neuen SoLawi-Betrieb gründen wollen.
Beiträge & (freiwillige) Mitarbeit:
Jeder SoLawi-Hof ist ein wenig anders organisiert
Beitrag und Mithilfe unterscheiden sich von Hof zu Hof:
1.) Beiträge
Einmal pro Jahr treffen sich die (potenziellen) Teilhaber mit den Landwirten und Gärtnern. Dann wird gemeinsam überlegt, wie hoch die Ausgaben des Hofes sind und welcher Monatsbeitrag angemessen ist.
2 Beispiele für die Beitrags-Zahlung:
- Fester Monatsbeitrag Auskunft von Solawi Rostock für eine feste Lebensmittel-Menge, z.B.
- 85 € für 1 Gemüseanteil
- 70 € für 1 Fleischanteil
- 25 € für 1 Käseanteil
- Fester Monatsbeitrag mit festem Angebot, z.B. 156 € Auskunft des Gärtnerhofes Staudenmüller in Brandenburg für 1 Ernteanteil
Nicht jeder Hof ist gleich: Oft gibt es monatlich feste Beiträge und die Landwirte legen offen, was von den Mitgliedsbeiträgen bezahlt wird. Es gibt auch Höfe, die viertel- und halbjährlich zu zahlende Beiträge anbieten.
Nicht alle Höfe haben festgelegte Beiträge: Einige variieren je nach den finanziellen Möglichkeiten des Teilhabers. Wie genau Dein SoLawi-Hof die Bezahlung regelt, fragst Du am besten nach.
2.) Mitarbeit auf dem Hof
Eine Mitarbeit auf dem Hof kann freiwillig oder verpflichtend sein – die meisten Teilnehmer eines „Arbeitseinsatzes“ sind erstaunt, wie viel Spaß ihnen das macht:
„Die Wertschätzung Zitat einer SoLawi-Teilnehmerinfür das Essen ist eine ganz andere, wenn Du weißt, diesen Salat habe ich gepflanzt und bei den Rüben das Unkraut gejätet.“
Eines haben alle SoLawi-Höfe gemeinsam: Beide Seiten – der Landwirt und die beteiligten Privat-Haushalte – übernehmen Verantwortung für den Hof.
„Ich bin [schon Zitat eines beteiligten Gärtners sehr begeistert] von dem Modell weil es [einfach] viel mehr ermöglicht. Wir brauchen uns keine Gedanken zu machen: Kann ich das jetzt auf dem Markt verkaufen, krieg ich genug Ertrag von dieser Sorte. Wir können idealistischen Anbau machen, [und werden] von den Mitgliedern […] in diesem Vorhaben unterstützt.“
Vorteile durch gemeinsame Verantwortung
von Landwirten und Dir
Warum unterstützen Menschen die SoLawi? Eine TeilnehmerinKurzfilm über die SoLawi-Gemeinschaft Mannheim – Ludwigshafen schildert ihre Motivation:
„Ich hab […] angefangen mich bei der SoLawi zu engagieren […] weil ich […] wissen wollte wo unser Gemüse herkommt. Immer in Supermärkten einzukaufen ist einfach nicht mehr mein Ding. Ich möchte auf Plastik ein bisschen verzichten. Ich möchte die großen Lieferwege vermeiden die unser Gemüse jeden Tag hinter sich bringen muss und deswegen möchte ich regional bleiben. Bei einem richtigen Bauern, den ich kennenlerne und mit dem ich zusammen arbeiten kann. Der mir zeigt, wo er sein Gemüse anbaut.“
Vorteile Bericht von lebendigeerde.de für Landwirte:
- Finanzielle Sicherheit: Auch Missernten werden gemeinsam getragen
- Vermarktung entfällt aufgrund garantierter Abnahmemengen
- Kann „idealistischen“ Anbau machen und nachhaltig wirtschaften
- Optimale Verwertung der erzeugten Produkte: Auch „krumme Gurken“ kommen bei den Kunden an, nichts wird weggeworfen.
- Persönlicher Kontakt zu den Kunden
Vorteile für Privat-Haushalte:
- Herkunft der Nahrungsmittel ist transparent
- Qualitativ hochwertige Lebensmittel
- Höfe können aktiv mitgestaltet werden
- Persönlicher Kontakt zum Landwirt
- Beitrag zur nachhaltigeren Lebensweise und ökologischen Landwirtschaft
Grundvoraussetzung:
Gegenseitiges Vertrauen
Das Herz der SoLawi ist die Gemeinschaft:Kurzfilm über den ersten deutschen SoLawi-Hof Haushalte und Landwirte bzw. Gärtner arbeiten gemeinsam, um die Nahrungsmittelproduktion zu finanzieren.
SoLawi funktioniert nur mit gegenseitigem Vertrauen:
Die beteiligten Privat-Haushalte und Landwirte sind darauf angewiesen, dass jedes Mitglied seinen Beitrag leistet – nur so ist eine langfristige Planung möglich.
Weltweites Erfolgs-Rezept:
1/4 japanischer Haushalte beteiligt
Die SoLawi-Idee stammt aus Japan: In den späten 1960er und frühen 1970ernArtikel im morgenwebwuchs die Bewegung aufgrund zunehmender Umweltprobleme und damit verbundenen Zweifeln an der Lebensmittelqualität.
Heute sind dort ca. 1/4 aller Haushalte an einem sogenannten „Teikei“(deutsch: Partnerschaft) beteiligt.
In den USA begann Mitte der 1980er Jahre ein ähnlicher Trend: Die „Community Supported Agriculture“ (CSA) (deutsch: Durch die Gemeinschaft unterstützte Landwirtschaft, d.h. SoLawi). Mittlerweile gibt es ca. 1.500 CSA-Gruppen.
Weltweit gibt es ähnliche Bewegungen, die alle der gleichen Idee entstammen: Privat-Haushalte nehmen einem Landwirt eine feste Menge an Lebensmitteln ab.
Das internationale Netzwerk „urgenci“ vereint alle Initiativen.
Aktiv werden …
Wie kann ich bei der SoLawi mitmachen?
Das hängt davon ab, ob es bei Dir in der Nähe bereits einen SoLawi-Hof gibt oder nicht:
1.) Es gibt schon einen SoLawi-Hof?
Dann kannst Du direkt Kontakt aufnehmen!
Frag einfach nach, ob der Hof aktuell einen freien Platz hat. Einige Höfe bieten 1 Probemonat an. Ansonsten musst Du Dich meist für 1 Jahr verpflichten, einen bestimmten Betrag (monatlich, viertel- oder halbjährlich) zu zahlen.
Die Lebensmittel – je nachdem welchen Anteil du wählst – kannst Du wöchentlich abholen, entweder direkt am Hof oder an einer Verteilerstelle.
2.) Es gibt noch keinen Hof, aber eine Initiative, die einen gründen möchte?
Dann kannst Du Dich dieser einfach anschließen.
3.) Es gibt bisher weder Hof noch Initiative in Deiner Umgebung?
Dann kannst Du Deine eigene Initiative – vielleicht mit Familie oder Freunden – starten. Damit der Einstieg leichter gelingt, hat der Solidarische Landwirtschaft e.V. gesammelte Erfahrungen und Tipps in einem 15-teiliges Starterpaket zusammengestellt, Du kannst es auf der Homepage des Vereins für ca. 100 € bestellen.
4.) Du willst erstmal ausprobieren, wie es sich anfühlt regelmäßig Bio-Lebensmittel von einem Landwirt zu bekommen?
Dann kannst Du mit einer Bio-Obst- und/oder Gemüse-Kiste starten. Bei den meisten Anbietern gibt es weitere Lebensmittel (z.B. Brot und Milch-Produkte), die Du dazu bestellen kannst.
Um ein passendes Angebot zu finden, such im Internet nach „Gemüsekiste + Deine Stadt (z.B. Münster)“. In den meisten Städten gibt es mittlerweile mindestens 1 Angebot.
Weitere Informationen zum Thema SoLawi:
- „Die Strategie der krummen Gurken“ (74 min) von der GartenCoop Freiburg schauen
- Video (6 min) zum Buschberghof schauen
- Website von Solidarische Landwirtschaft e.V. besuchen, um weitere Informationen zur SoLawi zu erhalten
Weiterlesen: https://www.die-reale-welt.de/ich/gemeinsamer-obst-gemuse-anbau/?gclid=CP3T9vS0icsCFUa4Gwod10oKhQ&big_header=yes
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Ihr wollt eine Hofgemeinschaft mit Solidarischer Landwirtschaft in Eurer Region gründen und braucht noch einen Hof und/oder weitere Interessent*innen?
Oder möchtet Ihr euren Hof bzw. Gärtnerei auf Solidarischer Landwirtschaft umstellen und sucht eine Gruppe die euch unterstützt?
Teilt uns das mit, dann können wir die Initiative hier auf der Webseite listen und dafür werben:
redaktionsolidarische-landwirtschaft.org
AUFBAU UND ORGANISATION EINER SOLAWI
– GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN
Wer eine nachhaltige Landwirtschaft selbst verwirklichen möchte, kann sich einem Hof der Solidarischen Landwirtschaft anschließen – oder selber einen gründen:
Die Essenz dieser Beziehung ist die gegenseitige Vereinbarung: der Hof ernährt die Menschen und alle teilen sich die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten und die Ernte. Dies entspricht einer bewährten Praxis: für die längste Zeit der Menschheitsgeschichte waren Menschen mit dem Land verbunden, das sie ernährt hat.
Bei diesem Konzept werden die Lebensmittel der Landwirtschaft nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen ein in einen eigenen, von Teilnehmerseite mit organisierten und finanzierten, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf.
Nachfolgend finden Sie einen kleinen Ein- und Überblick, wie eine Solidarische Landwirtschaft aufgebaut und organisiert werden könnte….
1. KERNGRUPPE FÜR DEN PROJEKTSTART
Ihr habt den Wunsch, Eure Lebensmittel solidarisch von einem Hof zu beziehen? Als erster Schritt ist es wichtig, eine kleine Gruppe von interessierten Menschen zu finden. Diese Gruppe kann sich dann überlegen, wie sie sich ihren Solidarischen Hof vorstellt und mit was sie gerne versorgt werden möchte. (Gemüse, Brot, Fleisch, Milchprodukte etc.) Auf der anderen Seite ist es gut zu überlegen, welche Aufgabenbereiche und Verantwortungen von dieser Gruppe übernommen werden können, um die Menschen welche, die Lebensmittel anbauen zu entlasten. Nun könnt Ihr als Gemeinschaft mit dieser Bitte bzw. diesem Angebot auf einen Betrieb zugehen und klären, ob die Bedürfnisse beider Seiten auf diese Weise erfüllt werden können.
2. MITGLIEDER WERBEN
Bei der Gewinnung neuer Mitglieder ist vor allem der „Multiplikator Mensch“ entscheidend. Mundpropaganda durch schon bestehende Mitglieder ist nach wie vor das erfolgreichste Mittel. Empfehlenswert ist es auch, schon bestehende (Netzwerk-) Gruppen anzusprechen (z.B. Umweltgruppen, Kitas, Transition Town Gruppen, etc….)
Als nächster Schritt sind Infoveranstaltungen zu empfehlen :
Um Infoveranstaltungen lebendig zu gestalten, lohnt es sich, Menschen aus bereits bestehenden Solawis einzuladen und sie von ihren Erfahrungen berichten zu lassen. Gerne vermitteln wir Kontakte. Zunächst werden das Konzept und die Idee vermittelt. Dabei vermittelt jede und jeder das Konzept individuell und mit dem eigenen Schwerpunkt, da jede*r am besten vermitteln kann, wovon er*sie selbst überzeugt ist. So werden Interessierte auch emotional erreicht. Finden Gespräche auf dem Hof statt, können Sinneseindrücke und Erfahrungen mit den vermittelten Informationen verbunden werden. Besteht dann konkreteres Interesse, werden organisatorische Dinge besprochen. Es sollte klar kommuniziert werden, was angeboten/geleistet werden kann und was nicht. Die Besonderheiten des landwirtschaftlichen Berufes sollten heraus gestellt werden.
Es gibt Höfe auf denen die Möglichkeit besteht, dass die Interessierten den Hof, die Menschen und die Lebensmittel auf Probe (Probekiste, Probemonat, Probezeit) kennen lernen kann, bevor sie dann Mitglied werden.
Wer hat Interesse an Solawi?
Häufig kommen in Solawis verschiedenste Menschen zusammen. Alte und Junge, politisch Engagierte oder eher Genuss- und Gemeinschaftsinteressierte, Familien oder WGs. Wesentlich ist, dass die Menschen gerne kochen und sich für die Herkunft ihrer Lebensmittel interessieren. Idealerweise werden alle Personen eines Haushalts Mitglied, da in der Regel ohnehin alle von den Lebensmitteln essen werden.
Gut ist es, wenn es Ansprechpersonen (Paten) für Neu-Mitglieder und/oder Interessenten in der schon bestehenden Gruppe gibt. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass ein guter Kontakt zum Hof und zu den Landwirten und Landwirtinnen entsteht.
3. LAND, LANDWIRTE*INNEN UND GÄRTNER*INNEN FINDEN
Als neue Solawi-Initiative ist die Suche nach geeignetem Land und Menschen die dieses bewirtschaften eine zentrale Aufgabe. Um diese zu finden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Hier ein paar bewährte Ideen….
WIE/WO FINDEN WIR LANDWIRTE*INNEN?
Ja, sie sind rar und wertvoll …
- Auf dem Wochenmarkt
- In Direktvermarkter-Broschüren der Region
- Gesuch Anzeigen in Verbandszeitschriften
- Inserat bei Hofgründer. de
- Sich in die Initiativenliste der Solawi-Netzwerkseite eintragen lassen
- Gesuch-Anzeige im Solawi-Rundbrief
- Gesuch-Anzeige in Regional- und Gemeindeblättern
WO/WIE FINDEN WIR LAND?
Fruchtbare Erde, die Grundlage von allem …
Hier gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten bei der Suche anzusetzen:
- Es gibt viele Landwirtschaftliche Betriebe, deren Hofnachfolge noch ungeklärt ist und die Hofnachfolger suchen: Inserat bei Hofgründer. de
- Landwirtschaftliche Höfe der Region fragen. Sie wissen meist, wenn etwas in der Region zum verkauf steht.
- Such-Anzeige auf der Solawi-Netzwerkseite und im Solawi-Rundbrief
- (Such-) Anzeige in regionalen Blättern und Zeitungen (Immobilienmarkt)
- (Such-) Anzeige in (Bio-) Verbandszeitschriften (s.o.)
- Kommunen nach ungenutzten Kommunalflächen anfragen
- Kirchengemeinden anfragen (Kirchen haben viel Land)
- Landwirtschaftskammern der Bundesländer (manchmal auch ‚Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum‘) wg. Hofnachfolge kontaktieren
4. RECHTLICHE UND ORGANISATORISCHE STRUKTUREN SCHAFFEN
Ein einheitliches Konzept für eine Solidarische Landwirtschaft kann es nicht geben, da die Bedürfnisse und Gegebenheiten jeder Gruppe und Region verschieden sind.
Wesentlich ist, dass die Strukturen im gemeinsamen Prozess erarbeitet werden. Planen ist wichtig, doch nicht alles lässt sich planen. Vieles entsteht im Tun. Oft kann es hilfreich sein, sich mit konkreten Fragen an bestehende Solawis zu wenden und von deren Erfahrungen zu lernen. Gerne vermitteln wir passende Kontakte. Einen Einblick in verschiedenen Rechtsfragen gibt es auch hier.
Die nun folgenden Punkte, zeigen wie es funktionieren kann:
5. KOMMUNIKATION/GEMEINSCHAFT
Die Bedeutung der Gemeinschaft ist für die Landwirt*innen sehr hoch. Inwieweit das Empfinden der Mitglieder, eine Gemeinschaft zu sein, entsteht und wächst, hängt sehr stark von dem Interesse und dem Engagement der Mitglieder und der Landwirt*innen ab.
In der Regel treffen die Landwirt*innen die landwirtschaftlichen Entscheidungen und berechnen den benötigten Etat. Alle anderen Entscheidungen bezüglich der Solawi, können gemeinsam getroffen werden. Oft bietet sich an, dass die Inhalte zuvor von einer Kleingruppe vorbereitet und der Gemeinschaft vorgestellt werden. Bei der internen Kommunikation überwiegt meist der persönliche Austausch. Dabei sind Rückmeldungen der Mitglieder an die Landwirt*innen sehr wichtig und erwünscht.
Was eine funktionierende Gemeinschaft erst funktionieren lässt ist unter anderem eine klare Aufgabenverteilung. Aus der Kerngruppe kann die Solawi viele Ideen und Kraft für die Umsetzung erhalten. Die Funktion des Kassenwart/ der Kassenwärtin (Finanzen und Formalitäten) wird zum Beispiel oftmals nicht von den Landwirt*innen übernommen.
In jedem Depot gibt es Ansprechpersonen für den Hof. Gut ist es, wenn es eine Person gibt, die darauf achtet, dass die interne Kommunikation in Gang bleibt. Kommunikation und Umgang mit größeren Gruppen will gelernt sein. Hierfür sind Zeit für Pausen und Reflexion notwendig.
Hier ist es wie mit allem: mit wachsender Erfahrung wird alles leicht. Der Zeit-Aufwand für die Kommunikation sollte mit einkalkuliert werden.
Anregungen und Ideen für die interne Kommunikation aus bereits bestehenden Solawis:
- Regelmäßiger Rundbrief/Rundmails über aktuelles vom Hof und zum Gemüse, schaffen Transparenz bezüglich den zu erwartenden Lieferungen und Erntemengen. Sie geben die Möglichkeit Zusammenhänge aus der landwirtschaftlichen Praxis darzustellen.
- Homepage/Blog mit Mitgliederbereich für Berichte und Austausch anbieten
- Begegnungsmöglichkeiten mit Landwirt*innen und anderen Mitgliedern:
- Liefercafé (Kaffee, Kuchen und nettes Beisammen sein am Liefertag)
- Mitarbeit auf dem Hof ( freiwillig, verpflichtend, je nach Absprache oder feste Mitarbeitstage)
- Hoffeste wie (Erntedankfeste, Kartoffelernte, Sommerfeste etc…)
- Kommunikation in den Lieferdepots:
- Notizbuch vor Ortfür gegenseitige Rückmeldung und Hinweise zur Lieferung/ Aufteilung
- Pinnwand im Lieferraum für Ankündigungen
- Arbeitsgruppen für bestimmte Aufgaben (Hoffestorganisation, Mitgliederwerbung, Öffentlichkeitsarbeit, Hofentwicklung und Bildung etc)
- Nicht nur gemeinsames Arbeiten, sondern auch gemeinsames Feiern ist wichtig!
6. ANGEBOT (MENGEN, ANBAU, ERNTE)
Wir gehen von der Annahme aus, dass in Deutschland im Schnitt 2500 m² Land zur Versorgung einer Person benötigt werden. Bei Gemüse liegt die Faustzahl bei: 100 Leute je Hektar. (Wakamiya 2010)
Allgemein hängt die mögliche Erzeugung von den Arbeitskapazitäten, den natürlichen Gegebenheiten und der Höhe der Mitgliedsbeiträge ab.
Bei allen Solawis ist der Einfluss der Saisonalität auf das Angebot relativ stark, insbesondere bei Gemüse.
Eine gute Anbauplanung ist daher wichtig. Dabei sind die Planungsgrundlagen die Erfahrungen des Vorjahres und die Anzahl der Mitglieder. Mit der Zeit zeigt die Erfahrung, wie viel von welcher Kultur benötigt wird. In den ersten Jahren ist es immer auch ein Experimentieren und Ausprobieren, was gut funktioniert und was nicht. Der Umfang des Angebotes wird i.d.R.in der Anfangszeit mit dem Wachstum der Solawi erweitert.
Im Idealfall gibt es ein vielfältiges Lebensmittelangebot eventuell auch mit weiterverarbeiteten Lebensmitteln (Käse, Brot, Sauerkraut,etc….), so dass eine Vollversorgung für den gesamten Lebensmittelbedarf eines Menschen oder zumindest die vollständige Versorgung mit einzelnen Lebensmitteln (z.B. mit Gemüse) möglich ist.
Es kann jedoch aufgrund natürlicher Gegebenheiten Sinn machen, sich auf die Lebensmittel zu konzentrieren, die sich am eigenen Standort besonders gut anbauen lassen und mit anderen Höfen zu kooperieren, die anderes besser erzeugen können.
Inwieweit die Selbsternte bei bestimmten Lebensmitteln vorausgesetzt, erwünscht oder auf Nachfrage möglich ist, halten Solawis sehr unterschiedlich.
Auch mit dem Einkauf weiterer Lebensmittel ebenso wie mit dem Verkauf eigener und zugekaufter Lebensmittel gehen Solawis sehr unterschiedlich um. Dabei besteht die Erfahrung, dass viel Vermarktung als (vorläufig) zweites Standbein den Übergang zu einer vollen Solawi eher erschwert.
Und nicht zu vergessen: Solawis bieten noch viel mehr als Lebensmittel: z.B. gelebte alternative Praxis, einen offenen Hof als generationenübergreifenden Lernort, vielseitige Landwirtschaft, soziales Eingebunden sein….
7. VERTEILUNG (ORTE, ZEITEN, MENGEN)
Die Lebensmittel werden entweder direkt vom Hof abgeholt oder sie werden geliefert. Je nach Entfernung und Anzahl der Mitglieder, die nahe beieinander wohnen, können die Mitglieder die Lebensmittel für sich selbst oder für eine Gruppe von Mitgliedern auf dem Hof abholen.
Die Lieferungen und Verteilung der Lebensmittel kann auch für persönlichen Austausch zwischen Landwirt*in und Mitgliedern bzw. den Mitgliedern untereinander genutzt werden
Lieferscheine informieren über Entnahmemenge, pro Person. Wenn die Lebensmittel ausreichend vorhanden sind, können sich die Mitglieder in der Regel frei bedienen, wobei sich die Vorlieben Einzelner ausgleichen können. Es fordert von den Mitgliedern mehr Bewusstheit als beim Einkauf, da die Berücksichtigung der Bedürfnisse der anderen bei der Entnahme immer mit einfließt. Bei begrenzt vorhandenen Lebensmitteln können Orientierungsangaben über die Mengen gemacht werden, die jedem/ jeder zustehen. Dabei bleibt man jedoch so flexibel, dass noch auf individuelle Vorlieben und Abneigungen eingegangen werden kann. Gibt es von einem Lebensmittel sehr viel oder muss ein Lebensmittel dringend verbraucht werden, wird auch diese Information an die Mitglieder weitergegeben. Lieferrhytmus, Entnahmesystem und Umgang mit Überschüssen können in jeder Solawi entsprechend den Vorstellungen der Landwirt*innen und Mitglieder gemeinsam ausgehandelt werden. In der Praxis werden derzeit eine Vielzahl von Modellen praktiziert.
Zum Beispiel:
- Verteilung durch Marktstand
- Freie Entnahme oder klar definierte Mengen pro Anteil
- Lieferung in Depots oder Abholung auf dem Hof
- Kurze Abholzeiten bei denen sich alle treffen oder freier Zugang zum Lieferraum
Für neue Mitglieder, stellt das Einschätzen der Mengen beim Abholen der Lebensmittel ersteinmal eine Herausforderung dar. Unterstützung durch erfahren Mitglieder hilft sich in diesem System zurecht zu finden.
f Grund
8. (SOLIDARISCHE) FINANZIERUNG/ MITGLIEDSBEITRÄGE
Im Idealfall findet die Finanzierung der Landwirtschaft vollständig über die Mitgliedsbeiträge statt. Die Höhe des Jahresetats, also der Bedarf für das folgende Wirtschaftsjahr wird durch die LandwirtInnen jährlich neu ermittelt und auf der Vollversammlung erläutert (Transparenz). Der Solawi-Jahresetat deckt die Kosten der Landwirtschaft inklusive Lohnkosten, Versicherungen, Reparaturen und notwendigen Investitionen.
Die Festlegung der Mitgliedsbeiträge regeln die Solawis unterschiedlich. Oft gibt es einen Richtwert oder Orientierungswert (Gesamtetat geteilt durch die Mitgliederanzahl) anhand dessen die Mitglieder ihren Beitrag nach Selbsteinschätzung festlegen können. Häufig sind auch monatliche Beiträge je Person festgesetzt, die jedoch ebenfalls an individuelle Gegebenheiten angepasst werden können, so dass niemand auf Grund fehlender finanzieller Mittel ausgeschlossen ist. Jedes Jahr kann der Mitgliedsbeitrag je nach Lebenssituation neu angepasst werden und ein sozialer Ausgleich kann stattfinden.
Die Beiträge können monatlich, viertel- oder halb-jährlich sowie jährlich bezahlt werden. Auch können die Mitgliedsbeiträge unter Umständen von Einzelnen durch Mitarbeit abgeleistet werden. Wesentlich ist, dass die Summe der Mitgliedsbeiträge den Gesamtetat deckt.
Kommt die Summe nicht zustande, findet eine zweite Bieterrunde statt, in der die Gebote erhöht werden können bis am Ende die benötigte Summe gedeckt ist.
Die verbindliche Grundlage ist ein Jahresvertrag.
Manche Solawis fragen an dieser Stelle auch das Mitmachpotential ab, also welche Fähigkeiten die Mitglieder haben und auch im Rahmen der Solawi anbieten möchten (z.B. IT, Massage, Einkochen, etc….)
In der Regel fließen die Gelder auf ein Konto, von wo aus sie entweder von der für die Finanzen zuständigen Person weiterverteilt werden, oder sich die Verantwortlichen dort selbst entnehmen, was sie brauchen.
Im groben Schnitt bewegen sich die von Solawi zu Solawi schwankenden Mitgliedsbeiträge von 50 bis etwa 150 € je erwachsener Person und Monat, je nach angebotener Produktpalette. Würden die Mitglieder die Produkte in entsprechender Qualität im Lebensmittelhandel kaufen, wäre der Betrag deutlich höher. Bei einer Solawi entfallen Vermarktungsaufwand, Verpackung und Transport.
9. AKTIVITÄTEN AUF DEM HOF
Der Umfang, in welchem die Mitglieder in die praktische Arbeit mit einbezogen werden, schwankt sehr stark. Während bei den einen im Sommer wöchentliche oder monatliche Arbeitseinsätze stattfinden und es feste Helfer gibt, beteiligen sich die Mitglieder andere Solawis nur sporadisch an der Arbeit.
Übers Jahr verteilt gibt es in der Regel ein bis zwei gemeinsame Feste und Aktionen.
Versammlungen, bei denen Finanzielles, das Hofgeschehen oder die Weiterentwicklung der Solawi besprochen werden, finden im monatlichen, halb- oder ganz jährigen Rhythmus und zusätzlich nach Bedarf statt. Häufig stellt die Abholung der Lebensmittel einen Anlass des regelmäßigen Hofbesuchs dar.
10. HILFREICHES ZUR BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN UMSETZUNG EINER SOLAWI
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
- Leitfaden – Wir gründen einen Solidarhof, R. Künnemann, M. Presse
- Buch: Solawi: Betriebsgründung, Rechtsformen und Organisationsstrukturen, V. Heitz
- Beratung durch das Solawi-Netzwerk
- Am nächsten Netzwerktreffen teilnehmen
- Starterpaket und weitere Materialien herunterladen / anfordern
- ernte-teilen.org – Ernte teilen ist eine interaktive Karte, auf der Betriebe verzeichnet sind, die Solidarische Landwirtschaft betreiben.
- Arbeitsgruppen zu Bildung, Forschung, Saatgut
FRISCH AUF DEN TISCH
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VERANSTALTUNGEN
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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner
Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %!
“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man selbst nichts zu sagen hat.” Edward Snowden.
Danke lieber Klaus für diesen Beitrag! LG aus Reith i.A. nach Innsbruck!