Milliardendeal: Bayer will Monsanto übernehmen

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 19.05.2016

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Milliardendeal: Bayer will Monsanto übernehmen

19. Mai 2016, 08:17

Monsanto: Bayer-Angebot ist unverbindlich und unerbeten – Bayer: Ziel ist einvernehmliche Übernahme – Monsanto-Führung prüft derzeit das Offert

Leverkusen/St. Louis/Frankfurt am Main – Nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt setzt Bayer-Chef Werner Baumann zum großen Wurf an. Der deutsche Traditionskonzern will den US-Saatgutriesen Monsanto kaufen. Beide Unternehmen gaben am Donnerstag vorläufige Übernahmegespräche bekannt. Monsanto wird an der Börse derzeit mit gut 42 Milliarden Dollar (37,24 Milliarden Euro) bewertet, Bayer mit ungefähr dem Doppelten.

Mit dem Kauf Monsantos würde Bayer nicht nur zum weltgrößten Saatguthersteller aufsteigen, sondern könnte auch die Schweizer Syngenta vom Spitzenplatz unter den Pflanzenschutzanbietern ablösen.

Bayer-Aktie bricht ein

An der Börse stieß das Vorhaben zunächst auf Skepsis. Die Bayer-Aktien brachen zu Handelsbeginn um mehr als sieben Prozent auf 89,41 Euro ein und waren damit größter Verlierer im Dax. Baumann, der bei dem Aspirin-Hersteller Anfang Mai von dem Niederländer Marijn Dekkers übernahm, muss daher noch Überzeugungsarbeit leisten. Viele Börsianer fürchten eine kostspielige Übernahme, die per Kapitalerhöhung finanziert werden könnte. Für Bayer wäre es nach dem Kauf des Arzneimittelherstellers Schering um 17 Milliarden Euro im Jahr 2006 die mit Abstand größte Akquisition der Firmengeschichte.

Bayer hatte in den vergangenen Monaten mehrfach bekräftigt, sein Saatgutgeschäft ausbauen zu wollen, und erklärte nun: „Vertreter von Bayer haben vor kurzem Mitglieder der Geschäftsführung von Monsanto getroffen, um vertraulich über eine einvernehmliche Übernahme von Monsanto zu sprechen.“ Die Amerikaner sprachen von einem unverbindlichen, unerbetenen Offertm, das nun vom Verwaltungsrat geprüft werde. Eine Übernahme könnte vor allem in den USA auf kartellrechtliche Hürden wegen Überlappungen im Saatgutgeschäft stoßen.

Doch keine „wilden Spekulationen“

Noch am Mittwoch hatte Monsanto-Manager Brett Begemann Berichte über eine Übernahme durch Bayer oder BASF als „wilde Spekulationen“ zurückgewiesen, „an denen nichts dran ist“. Reuters hatte im März von Insidern erfahren, dass Monsanto und Bayer Gespräche führten, bei denen die Amerikaner Interesse an Bayers Saatgutgeschäft geäußert hätten. Monsanto selbst war im Sommer mit seinen Übernahmeavancen bei Syngenta abgeblitzt. Die Schweizer werden nun um 43 Milliarden Dollar von dem chinesischen Staatskonzern Chem China geschluckt.

Nach der Fusionsankündigung der US-Chemieriesen Dupont und Dow Chemical, die das Agrarchemiegeschäft als eigenständiges Unternehmen aufstellen wollen, steht Monsanto unter Druck, sich einen Partner zu suchen. Bei einer Übernahme der Amerikaner muss sich Bayer-Chef Baumann auf Kritik einstellen. Nicht nur dürfte Bayer der Kauf teuer kommen, kein anderer Konzern der Branche hat zudem ein derart schlechtes Image. Monsanto steht immer wieder wegen seiner aggressiver Geschäftspraktiken und seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik.

Die Amerikaner sind zudem der Entwickler des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Ende Juni läuft die Zulassung des Herbizids in der EU aus, eine Abstimmung über die Verlängerung steht noch aus. Da das Patent auf Glyphosat ausgelaufen ist, wird es mittlerweile auch von anderen Herstellern produziert. (APA, 19.5.2016) –

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

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