Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 17.04.2017
Liebe® Blogleser_in,
Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.
Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://www.progression.at/jean-ziegler-der-dritte-weltkrieg-wuetet-laengst-doch-die-bruderschaft-der-planetarischen-zivilgesellschaft-mit-einer-erstarkten-uno-ist-der-sichtbare-horizont-einer-menschlichen-welt/
Jean Ziegler: „Der Dritte Weltkrieg wütet längst – doch die Bruderschaft der planetarischen Zivilgesellschaft mit einer erstarkten UNO ist der sichtbare Horizont einer menschlichen Welt“
Genf, Wien, Berlin – Es bleibt nur noch ein schmaler Grat der Hoffnung, doch „die Hoffnung, die informierte und aktive planetarische Zivilgesellschaft wächst“, freut sich der Soziologe und UNO-Sonderberichterstatter Jean Ziegler über die bevorstehenden Kämpfe, die „wir gemeinsam gewinnen werden“.
Aufgrund der völkerrechtswidrigen Kriege und der Ausbeutung des Planeten mit dem Ziel der Profitmaximierung für die herrschenden Monopolkapitale steht die Menschheit vor dem Abgrund. In seinem Buch „Der schmale Grat der Hoffnung“ zieht Jean Ziegler einen Vergleich: „Allein im Jahr 2016 sind auf den Schlachtfeldern mehr als 54 Millionen Menschen gefallen.
Der Zweite Weltkrieg hat in sechs Jahren insgesamt 57 Millionen zivile und militärische Opfer gefordert.“ Der Dritte Weltkrieg – vor allem gegen die Völker der Dritten Welt – tobt laut Jean Ziegler schon seit vielen Jahren.
Von Verena Daum
„Wir leben in der Diktatur des globalen Finanzkapitals“ in der Hand einer privaten Oligarchie, sagt Ziegler. Fast unmerklich hat sich diese kannibalische Weltordnung etabliert. Winzige kapitalistische Oligarchien von beinahe grenzenloser Macht, die sich fast jeder staatlichen, gewerkschaftlichen und gesellschaftlichen Kontrolle entziehen, bemächtigen sich des weitaus größten Teils der weltweiten Reichtümer und zwingen den Staaten der Erde ihr Gesetz auf. Die UNO sei blass und kraftlos, schreibt Ziegler. Der Traum, den sie ursprünglich verkörperte – die Errichtung einer gerechten Weltordnung -, ist gescheitert. Vor der Allmacht der privaten Oligarchien erweisen sich ihre Interventionsmittel als weitgehend wirkungslos.
Das Ziel bleibt, überall für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit zu sorgen
Unter der scheinbar sterbenden Glut glimmt noch das Feuer, schreibt Ziegler. Die Hoffnung vagabundiert durch die Träumer der UNO. Denn der Horizont der Geschichte bleibt die kollektive Organisation des Planeten unter der Herrschaft des Rechts mit dem Ziel, überall für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit zu sorgen. Nichts anderes zählt. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ Diese Forderung wurde im ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 niedergelegt – und von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen unterzeichnet. Mag das Kollektivbewusstsein auch der von den herrschenden Oligarchien verbreiteten neoliberalen Wahnidee auf den Leim gehen, es bleibt dennoch durchdrungen von der Idee der Gleichheit aller Menschen, schreibt Jean Ziegler.
Die gemeinsamen „Kämpfe, die wir gewinnen werden“
Ziegler will kämpfen im Interesse der Wiedergeburt einer dahinsiechenden UNO, dieses Buch soll beitragen, die Männer und Frauen guten Willens für die bevorstehenden Kämpfe zu rüsten. So beschreibt er die gegenwärtige kannibalische Weltordnung und erinnert an die Entwicklungsziele, die die UNO 2016 in ihrer „Agenda 2030“ zur Überwindung des Übels festgelegt hat. Als Symptom dieser Ordnung wird die mörderische Praxis der „Gierfonds“ untersucht. Er beschreibt zudem die beiden sich bekämpfenden und den Planeten dominierenden Strategien: die (von den USA ausgehende) imperiale Strategie (mitsamt ihrer ideologischen Rechtfertigung) und die – bescheidenere und geduldigere – multilaterale Diplomatie, wie sie von der UNO propagiert wird.
„Als ehemaliger Sonderberichterstatter und gegenwärtiger Vizepräsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen ist meine Arbeit heftiger Kritik durch die Regierungen in Washington und Tel Aviv ausgesetzt, aber auch durch zahlreiche sogenannte „Nichtregierungsorganisationen“, die auf Initiative der genannten Regierungen gegründet wurden.“ Deren Diffamierungskampagnen begegnet Ziegler in Kapitel neun mit dem Titel „Palästina“. Und die Hoffnung? „Sie liegt unter anderem im Wiedererstarken der UNO und in der Wiederverwendung jener Instrumente, die sie uns für unseren Kampf zur Verfügung stellt. In den BRÜDERN KARAMASOW schreibt Fjodor Dostojevski: ,Jeder ist verantwortlich für alles vor allen‘. Wie ich im Schlusskapitel darlege, ist das die Aufgabe jedes Einzelnen“, schreibt Ziegler.
Es ist der Menschheit bisher nie gelungen, den Krieg abzuschaffen
Das Vetorecht sei heute für die UNO eine Geißel und macht die Organisation praktisch handlungsunfähig. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten auf Drängen Churchills die fünf Siegermächte ein Vetorecht. Unter dieser Lähmung der UNO litt Kofi Annan bei entsetzlichen Kriegen etwa in Somalia und Ex-Jugoslawien, daher wollte er eine Reform in zwei Teilen: bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit gelte das Vetorecht nicht, zweitens müssten die ständigen Sitze des Sicherheitsrats dem Rotationsprinzip unterworfen werden. Seine Vorschläge beruhen auf gesundem Menschenverstand, schreibt Ziegler. Etwa die Aufhebung des Vetorechts im Fall von Verbrechen gegen die Menschlichkeit hätte die UNO aus ihrer Lähmung befreit. Die Rotation der ständigen Sitze hätte die Zusammensetzung eines Sicherheitsrats ermöglicht, die den tatsächlichen wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Verhältnissen unter den Staaten besser entsprochen hätte. Das Reformprojekt zerschellte 2006. Heute erheben sich Stimmen, es wieder hervorzuholen.
Ziegler vergleicht Opferzahlen: 9/11 starben 2973 Personen aus 62 Ländern, selbentags 35.000 Kinder an Hunger und 165.368 Menschen an Tuberkulose, Aids, Durchfall- und Kinderkrankheiten, Malaria, Lepra, Infektionen der Atemwege usw. Wie an jedem anderen Tag in jedem anderen Jahr. 9/11 hat den globalen Terrorkrieg ausgelöst. Der tägliche Massenmord durch Krieg, Elend und Hunger hat hingegen im Westen keinerlei Gefühlsregungen hervorgerufen. Jean Ziegler zitiert den deutschen Journalist und Herausgeber Jakob Augstein: „Der Westen bekämpft den islamistischen Terrorismus. Warum nicht den eigenen? Dessen Opferzahl ist weit höher. Alle paar Sekunden verhungert ein Kind. Es ist unsere Schuld.“ Augstein schlägt die Entschuldung armer Länder vor, Strafen für Agrartreibstoffe und ein Ende der Spekulation mit Nahrungsmitteln.
Der jährliche Massenmord an Millionen Menschen durch Hunger und Unterernährung auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt, bleibt der eigentliche Skandal unserer Zeit. 2013 haben die größten transkontinentalen Unternehmen und Großbanken mehr als 1000 Milliarden Dollar Dividenden an ihre Aktionäre ausbezahlt. Niemals zuvor hatte das Kapital der Reichsten solche Gewinne abgeworfen. Heute besitzen 85 Ultrareiche ein Vermögen, das den Gesamtbesitz der 3,5 Milliarden ärmsten Bewohner des Planeten übertrifft. Die halbe Weltbevölkerung hat weniger als ein paar Dutzend Milliardäre, die man in einem einzigen Bus befördern könnte. Zu dieser Finanzkraft gesellt sich politische Macht. Diese Oligarchie macht Gesetze zu ihrem Vorteil.
Gandhi: „Sie ignorieren, verspotten und bekämpfen euch – aber dann gewinnt ihr.“
35.000 Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen trafen sich im August 2016 zum Weltsozialforum in Montreal – erstmals in einem Industrieland. Laut Ziegler war dort eine unglaubliche Vitalität, Kreativität und Solidarität der Zivilgesellschaft zu spüren. Es sei zwar ungewiss, wie die Kämpfe ausgehen werden, doch „diese planetarische Zivilgesellschaft, diese rätselhafte Bruderschaft der Nacht, gerüstet mit den Waffen einer wiederauferstandenen UNO, bildet den sichtbaren Horizont einer Welt, die endlich menschlich wird“. Mahatma Gandhi weist uns den Weg, schreibt Ziegler und zitiert ihn: „Zuerst ignorieren sie euch, dann verspotten sie euch, dann bekämpfen sie euch, dann gewinnt ihr.“
Hier im Anhang ein Interview mit Jean Ziegler in der Süddeutschen Zeitung (Süddeutsche.de):
http://www.sueddeutsche.de/politik/panama-papers-diese-offshore-laender-gehoeren-ausgetrocknet-1.2935896
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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner
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“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man nichts zu sagen hat.“ Edward Snowden
Hier noch eine kurzes Video zur Erklärung der Grafik Gewaltspirale der US-Kriege
https://www.youtube.com/watch?v=1PnxD9Z7DBs
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