Ich möchte euch anlässlich des Weltflüchtlingstages einladen hier und jetzt gemeinsam ein Menschenrechtstribunal abzuhalten und ein Urteil zu sprechen:
Zur Anklage:
80 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht.
Die Anzahl an geflüchteten Menschen hat sich in zehn Jahren verdoppelt.
Ihre Vertreibung nimmt ein immer größeres Ausmaß an. Sie bleibt nicht temporär und vorübergehend, sie dauert fortwährend an.
Menschen fliehen vor Krieg, Terror, Gewalt, Verfolgung, Folter, Hunger, Armut und Klimawandel um zu überleben und doch befinden sie sich auch danach, in aller Regel, weiterhin in einer Überlebenskrise.
Ein Mensch von Hundert befindet sich auf der Flucht,
ein Mensch von Hundert kämpft ums überleben.
Ein untragbarer Zustand.
Unerträglich für uns.
In Kauf genommen von jenen, die ökonomisch an den Fluchtursachen, wie Krieg und Umweltzerstörung profitieren.
In Kauf genommen von jenen, die um ihre eigene Macht zu begründen,
den Anderen Schutz und das Recht auf Asyl verwehren.
Wir klagen an!
Wir klagen diejenigen an, die Menschen zur Flucht zwingen:
Die ihr Leben bedroht haben und bedrohen.
Die machthabenden Kriegstreiber und deren Folterknechte.
Genauso wie die Waffenproduzenten und den militärisch industriellen Komplex in Summe und jeden einzelnen Konzern für sich,
der mit dem Leid, Blut und Tod von Menschen Profite macht.
Die Supranationalstaaten, die in Tradition des Kolonialismus, Länder und Demokratien destabilisieren oder deren Entwicklung behindern, sie ausbeuten um sich zu bereichern.
Z.b Marokko dafür, dass es die Westsahara besetzt hat und noch immer kolonialisiert, dass ihe Regierung die Westsaharauis unterdrückt, verfolgt und foltert, sowie die Europäische Union die von den Produkten der Ausbeutung, wie dem Fischfang und dem Phosphatabbau profitiert.
Wir klagen diejenigen an, die geflüchtete Menschen auf der Flucht misshandeln:
Die für die unzumutbaren Zustände in den Flüchtlingslagern verantwortlich sind.
Das Militär und die Polizei die flüchtende Menschen an der Flucht hindert, Gewalt anwendet und sie misshandelt.
Wir klagen diejenigen an, die keinen ausreichenden Schutz gewähren:
Die Regierungen und Politiker,
die geflüchteten Menschen die Einreise verweigern.
Wir klagen jene an die das Recht auf Asyl zerstören und aussetzen.
Einen Einreisestopp verhängen.
Die nicht einmal bereit sind Kinder und Jugendliche aus unmenschlichen Lagern zu retten. Die eine unabhängige Rechtsbratung abschaffen.
Wir klagen jene an, die Menschen aus rassistische Motiven aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben, ausschließen.
Jene Weißen, die people of color und black people
abwerten, diskriminieren ausbeuten, ihnen Gewalt antun und ermorden.
Wir verurteilen den strukturellen Rassismus in den USA,
aber auch den bei uns, in Europa und in Österreich.
Die Personen und Unternehmen, die Menschen mit nicht weißer Hautfarbe daran hindern, beispielsweise Lokale und Klubs zu betreten.
Die Securityfirmen, die den gewollten Ausschluss exekutierten.
Auch jene, die Menschen mit nicht weißer Hautfarbe auffällig öfters als die Anderen anhalten, kontrollieren um sie zu diskriminieren, ihnen Angst machen.
Ich frage euch
sind diese Taten, von Personen, Institutionen und Konzernen rechtfertigbar oder nicht?
Begehen nicht jene ein Verbrechen gegenüber Menschen und der Menschheit an sich, wenn sie Kriege führen,
Kolonialismus, Ausbeutung, Verfolgung und Rassismus fördern oder tolerieren,
den Menschen das Recht auf Schutz und Asyl verwehren?
Machen sie sich schuldig oder nicht?
Wir verurteilen sie dafür,
dass sie die Menschnrechte missachten, verletzen und außer Kraft setzen.
Solange nicht alle Menschen frei sind,
ist keiner von uns frei.
Solange nicht für alle die Menschenrechte gelten,
gelten sie für keinen von uns.
Wir handeln,
damit eine sozial gerechte Welt möglich wird.
Und sie ist möglich.