Ös­ter­reichs Sys­tem der Grund­ver­sor­gung, also der Be­treu­ung, Un­ter­brin­gung und der Ver­pfle­gung von Asyl­su­chen­den, gleicht einem Lot­te­rie­spiel. Der Zu­fall, oder bes­ser ge­sagt, der vor­han­de­ne oder feh­len­de po­li­ti­sche Wille ent­schei­den, ob Men­schen, die hier­zu­lan­de Schutz su­chen, men­schen­wür­dig ver­sorgt wer­den – oder eben nicht. DOSSIER.at: Asyl – Ein Jahr danach

★★★ Widerstandsberichterstattung über die herrschenden, demokratischen Um- bzw. Zustände ★★★

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 14.02.2015

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://www.dossier.at/dossiers/asyl/hat-die-politik-auf-die-dokumentierten-missstaende-in-asylquartieren-reagiert/

 

DOSSIER: Asyl – Ein Jahr danach

DOS­SIER hat es wie­der getan. Im Som­mer 2014 setz­ten wir uns ins Auto und steu­er­ten jene Asyl­un­ter­künf­te im Bur­gen­land, in Nie­der­ös­ter­reich und in Salz­burg an, die bei un­se­ren ers­ten Re­cher­che­be­su­chen ein Jahr zuvor am schlech­tes­ten ab­ge­schnit­ten hat­ten. Ra­tio­nier­ten Strom, ein­ge­schränk­te Ver­sor­gung mit Warm­was­ser; un­zu­rei­chen­des, zum Teil ver­dor­be­nes Essen; Iso­la­ti­on von der Teil­nah­me am ge­sell­schaft­li­chen Leben; un­hy­gie­ni­sche und ge­sund­heits­ge­fähr­den­de Zu­stän­de, wie etwa Schim­mel­be­fall in den Schlaf­räu­men; ras­sis­ti­schen Um­gang mit den Asyl­su­chen­den – all das hatte DOS­SIER im Som­mer 2013 do­ku­men­tiert: In rund einem Drit­tel der un­ter­such­ten Asyl­un­ter­künf­te herrsch­ten men­schen­un­wür­di­ge, mit­un­ter sogar men­schen­rechts­ver­letz­ten­de Zu­stän­de, wie sie auch die Volks­an­walt­schaft etwa im Bur­gen­land fest­ge­stellt hatte.

Ein Jahr da­nach stell­ten wir uns die Frage, was sich ver­än­dert hat. Wur­den die Miss­stän­de be­ho­ben? Im­mer­hin hat­ten die DOS­SIER-Re­cher­chen nach der Ver­öf­fent­li­chung im No­vem­ber 2013 hohe Wel­len ge­schla­gen und na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit be­kom­men: Me­di­en be­rich­te­ten, von den Be­zirks­zei­tun­gen bis zum ORF. Die Miss­stän­de sind seit­her öf­fent­lich be­kannt, ver­ant­wort­li­che Po­li­ti­ker und Po­li­ti­ke­rin­nen nah­men Stel­lung, man­che ge­lob­ten Bes­se­rung.

Im Som­mer 2014 be­such­te das DOS­SIER-Team die 17 schlech­tes­ten Quar­tie­re der ers­ten Re­cher­che; um nach­zu­se­hen, wo Wor­ten Taten folg­ten. Die Er­geb­nis­se, so viel sei jetzt schon ver­ra­ten, legen einen Schluss nahe: Ös­ter­reichs Sys­tem der Grund­ver­sor­gung, also der Be­treu­ung, Un­ter­brin­gung und der Ver­pfle­gung von Asyl­su­chen­den, gleicht einem Lot­te­rie­spiel. Der Zu­fall, oder bes­ser ge­sagt, der vor­han­de­ne oder feh­len­de po­li­ti­sche Wille ent­schei­den, ob Men­schen, die hier­zu­lan­de Schutz su­chen, men­schen­wür­dig ver­sorgt wer­den – oder eben nicht.

Manche Quartiere sind nach einem Jahr kaum wiederzuerkennen: Im niederösterreichischen Grimmenstein (NÖ47) ließ der Betreiber nicht nur Schäden im Schlafzimmer ausbessern.

Hier geht´s zum ersten Bericht über dossier.at´s Recherchen: 

http://www.aktivist4you.at/2014/11/23/dossier-asyl-fluechtlinge-das-geschaeft-mit-der-hoffnung-das-asyl-raetsel-wohin-mit-den-fluechtlingen/

 
 

Nach wie vor schafft es die Re­pu­blik Ös­ter­reich nicht, flä­chen­de­ckend men­schen­wür­di­ge Zu­stän­de in der Be­treu­ung schutz­be­dürf­ti­ger Men­schen zu ge­währ­leis­ten. Und doch hat sich ei­ni­ges getan; etwa in Nie­der­ös­ter­reich, wo Qua­li­täts­kon­trol­len ver­stärkt wur­den und sich die Si­tua­ti­on im ver­gan­ge­nen Jahr deut­lich ver­bes­sert hat. Zahl­rei­che Bäder und Kü­chen wur­den re­no­viert, Bet­ten aus­ge­tauscht, Schim­mel fach­män­nisch ent­fernt, sogar der Um­gang der Be­trei­be­rin­nen und Be­trei­ber ver­bes­ser­te sich, wie Asyl­su­chen­de be­rich­te­ten. Im Ver­gleich zu den an­de­ren un­ter­such­ten Bun­des­län­dern ist der Qua­li­täts­sprung in Nie­der­ös­ter­reichs Flücht­lings­un­ter­brin­gung am deut­lichs­ten.

Wenig ver­än­der­te sich hin­ge­gen im Bur­gen­land – der Licht­blick dort: eine deut­lich ver­bes­ser­te Be­treu­ungs­si­tua­ti­on in vie­len Un­ter­künf­ten; Dis­kri­mi­nie­run­gen gin­gen zu­rück, Deutsch­kur­se wer­den ver­mehrt ab­ge­hal­ten und auch das Ta­schen­geld wird kor­rekt aus­be­zahlt. Den­noch zeigt sich ein Jahr spä­ter: Die SPÖ-ge­führ­te Lan­des­re­gie­rung, ins­be­son­de­re der für Asyl zu­stän­di­ge Lan­des­rat Peter Rezar (SPÖ), igno­riert et­li­che der do­ku­men­tier­ten und öf­fent­lich be­kann­ten Miss­stän­de. Schutz­be­dürf­ti­ge Män­ner, Frau­en und Kin­der leben wei­ter­hin unter teils men­schen­un­wür­di­gen Be­din­gun­gen. Die Ver­ant­wort­li­chen schau­en weg, Ge­sund­heits­ge­fähr­dung von Asyl­su­chen­den wird wis­sent­lich in Kauf ge­nom­men.

Unter an­de­ren Vor­zei­chen zeigt sich auch im Land Salz­burg wenig Ver­bes­se­rung: Seit ihrem Amts­an­tritt im Juni 2013 ver­sucht Lan­des­rä­tin Mar­ti­na Bert­hold (Grüne) zwar, Miss­stän­de in der Flücht­lings­un­ter­brin­gung zu be­sei­ti­gen – sie be­sucht mit­un­ter selbst Quar­tie­re, um nach dem Rech­ten zu sehen –, den­noch ist vie­les beim Alten ge­blie­ben. Bert­holds Pro­blem: Auf der Quar­tiers­su­che gerät die Lan­des­rä­tin in Kon­flikt mit Ge­mein­de­ver­tre­te­rin­nen und Ge­mein­de­ver­tre­tern, die oft keine Asyl­un­ter­künf­te in ihren Ort­schaf­ten wol­len. Weil zu we­ni­ge ge­eig­ne­te Quar­tie­re in Salz­burg vor­han­den sind, blei­ben auch jene ab­ge­wohn­ten Gast­häu­ser und Pen­sio­nen in Be­trieb, die keine ad­äqua­te Un­ter­brin­gung bie­ten kön­nen.

DOS­SIER: Asyl, Runde zwei: Das erste Er­geb­nis un­se­rer ak­tu­el­len Re­cher­chen, die TV-Re­por­ta­ge „Das Asyl-Rät­sel – Wohin mit den Flücht­lin­gen?“, strahl­te unser Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner Ser­vusTV am 30. Ok­to­ber 2014 aus. Ab so­fort gibt es diese auch on­line zum Nach­se­hen. In den kom­men­den Tagen ver­öf­fent­licht DOS­SIER de­tail­lier­te Be­rich­te zu den un­ter­such­ten Quar­tie­ren in den drei Bun­des­län­dern. In­ter­views mit den ver­ant­wort­li­chen Po­li­ti­ke­rin­nen und Po­li­ti­kern geben Ein­bli­cke in Ös­ter­reichs Asyl­sys­tem. Dazu gibt es auch dies­mal eine in­ter­ak­ti­ve Karte samt allen Roh­da­ten und wei­ter­füh­ren­de Ge­schich­ten; wie etwa jene über einen Stadt­rat aus der Ge­mein­de Neu­markt am Wal­ler­see in Salz­burg, der der sonst ge­gen­über Flücht­lin­gen äu­ßerst skep­tisch ein­ge­stell­ten Frei­heit­li­chen Par­tei (FPÖ) an­ge­hört und trotz­dem bis zu hun­dert wei­te­re Asyl­su­chen­de in der Ge­mein­de auf­neh­men will.

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %!

Übrigens die 39. Innsbrucker Friedensmahnwache findet am Montag den 16.02.2015 um 18:00 Uhr bei der Annasäule statt. Sei dabei! Unterstütze mit Deiner Anwesenheit die friedliche Bewegung FÜR Frieden in Europa und auf der ganzen Welt.

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