Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 18.03.2015
Liebe® Blogleser_in,
Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.
Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: http://www.cashkurs.com/kategorie/meldungen/beitrag/us-denkfabrik-stratfor-vorbehalte-gegen-deutsch-russische-kooperation/
US-Denkfabrik STRATFOR: Vorbehalte gegen Deutsch-Russische Kooperation
George Friedman, Gründer und Vorsitzender der privaten Denkfabrik referiert auf einer Pressekonferenz über die geopolitischen Hintergründe u.a. der Ukraine-Krise und spricht glasklar aus, was politische Eliten (nicht nur) in den USA oftmals umsetzen, auch mit Blick auf Deutschland. Sehr aufschlussreich und sehenswert!
Dieser Artikel ist aufgrund der hohen Aktualität natürlich unverschlüsselt.
Da die im Untertitel angezeigte Übersetzung an verschiedenen Stellen unsauber bis falsch ist, haben wir exklusiv für cashkurs.com eine neue Übersetzung anfertigen lassen. Die Abschrift finden Sie hier:
Nick Brand: Mein Name ist Nick Brand. Ich bin der Event- und Veranstaltungsleiter der Chicago Council on Global Affairs. Vielen Dank, dass Sie heute Abend alle so zahlreich erschienen sind. Ich würde heute gerne die Möglichkeit nutzen George Friedman zu begrüßen. Er ist heute zum ersten Mal bei uns. Vielen Dank, dass Sie heute bei uns sind.
George Friedman: Kein Ort der Welt kann auf lange Sicht konfliktfrei bleiben. So auch die USA nicht. Wir sind konstant in Konflikte verwickelt. Ich glaube nicht, dass Europa wieder in einen derartigen Weltkrieg wie im 20. Jahrhundert verwickelt sein wird. Es wird aber wieder zu einem menschlichen Miteinander finden.
Es wird Kriege geben, es wird Friedenszeiten geben. Sie werden ihr Leben leben. Es werden zwar nicht wieder 100 Millionen Menschen sterben. Aber der Gedanke der „europäischen Außergewöhnlichkeit“ wird dazu beitragen, dass es immer wieder Konflikte geben wird. Es gab ja schon zum Beispiel Konflikte in Jugoslawien und momentan gibt es ja eben auch Konflikte in der Ukraine.
Wenn wir über die Beziehungen zwischen Europa und den USA sprechen – Wir haben keine Beziehungen mehr mit „Europa“. Wir pflegen aber Beziehungen mit Rumänien, oder mit Frankreich. Für uns gibt es jedoch kein „Europa“ als solches, mit dem die USA eine Beziehung haben könnte.
Nick Brand: Der Herr in der vierten Reihe, bitte!
Gast: Ist der islamistische Extremismus momentan denn überhaupt die Hauptbedrohung für die Vereinigten Staaten? Wird er von selbst aussterben oder wird er noch zunehmen?
George Friedman: Es ist momentan zwar keine existenzielle Bedrohung für die Vereinigten Staaten, aber stellt mit Sicherheit ein Problem dar. Man muss sich darum kümmern, aber man muss sich auch in einer angemessenen Weise damit auseinander setzen. Wir haben momentan einfach andere außenpolitische Interessen.
Das maßgebliche Interesse der Vereinigten Staaten im letzten Jahrhundert – also im Ersten, Zweiten und im Kalten Krieg – waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Vereinigt sind diese beiden die einzige Macht, die uns ernsthaft bedrohen könnte. Unser Hauptziel war es demnach, sicherzustellen, dass es nicht zu einem Deutsch-Russischen Bündnis kommt.
Aus der Sicht eines Ukrainers, werden Sie also nach jemanden Ausschau halten, der Ihnen in der gegenwärtigen Situation helfen kann – in diesem Falle sind das die Vereinigten Staaten.
Vor ungefähr 10 Tagen war der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Europa, Ben Hodges, zu Besuch in der Ukraine. Er ließ offiziell verlauten, dass von nun an US-Militärausbilder und – Berater in die Ukraine gesandt werden. Er hat sogar einigen ukrainischen Soldaten Ehrenmedaillen verliehen. Eigentlich verbietet das Protokoll des amerikanischen Militärs aber Medaillen an Ausländer zu verleihen. Er tat dies jedoch, um zu zeigen, dass die ukrainische Armee unter seiner Führung steht.
Nachdem er das Land dann wieder verlassen hatte, verkündete die amerikanische Regierung, dass man von nun an baltischen Staaten wie Polen, Rumänien und Bulgarien Waffen, Artillerie und andere militärische Gerätschaften liefern würde. Und hier wird es interessant. Erst gestern hatten die USA angekündigt, Waffen in die Ukraine zu liefern. Natürlich wurde diese Nachricht wieder dementiert, aber es ist sicher, dass Waffen geliefert werden.
Interessanterweise haben die Vereinigten Staaten dabei immer ohne die Zustimmung der NATO gehandelt. Der Grund dafür ist, dass die NATO- Entscheidungen immer von allen Mitgliedern einstimmig getroffen werden müssen. Ein einziges Land kann nämlich bei jeder Entscheidung von seinem Vetorecht Gebrauch machen und diese damit blockieren. Die Türkei zum Beispiel hätte die Entscheidungen der USA mit Sicherheit aus reinem Zeitvertreib abgelehnt.
Der Punkt bei der ganzen Sache ist nun, dass die USA planen einen sogenannten „Cordon Sanitaire“ – also einen Sicherheitsgürtel rund um Russland zu errichten. Die Russen sind sich darüber sehr wohl im Klaren. Sie sind sogar überzeugt, dass die USA die Russische Föderation zerschlagen wollen. Ich glaube wie auch Peter Lorey, dass man sie zwar nicht auslöschen, aber ihnen mit Sicherheit „ein wenig Schaden“ zufügen möchte.
Jedenfalls befinden wir uns wieder in der Situation von früher. Wenn sie heute einen Polen, Ungarn oder Rumänen fragen, werden diese sagen, dass sie in einer ganz anderen Welt als die Deutschen leben. Wiederum leben die Deutschen in einer ganz anderen Welt als zum Beispiel die Spanier. Es herrscht also große Uneinigkeit in Europa. Aus der Sicht eines Ukrainers würde ich aber genauso handeln. Ich würde versuchen, die Amerikaner mit ins Boot zu holen.
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Die USA haben ein fundamentales Interesse. Sie kontrollieren alle Ozeane der Welt. Keine andere Weltmacht hat das bisher geschafft. Aus diesem Grund können wir in den verschiedensten Regionen und Ländern der Welt intervenieren, auf der anderen Seite können diese uns aber nicht angreifen. Das ist eine gute Sache.
Die Ozeane und den Weltraum auch weiterhin zu beherrschen begründet daher unsere Macht in der Welt. Das heißt: Der beste Weg eine feindliche Flotte zu besiegen, ist zu verhindern, dass diese überhaupt gebaut wird. Dies lässt sich gut mit den Briten vergleichen, die es, dadurch dass sie die einzelnen Mächte Europas in Konflikte verwickelten, geschafft haben, sicherzustellen, dass keine andere europäische Macht eine Flotte baut.
Die Herangehensweise, die ich daher empfehlen würde, ist die, die Ronald Reagan im Iran und Irak angewandt hat. Er unterstützte beide Seiten, um beide gegeneinander und nicht gegen uns (USA) kämpfen zu lassen (Iran-Irak-Krieg 1980-88). Diese Strategie war zynisch, sie war mit Sicherheit unmoralisch, aber sie funktionierte. Und genau das ist was ich sagen will: Die Vereinigten Staaten sind nicht in der Lage Eurasien zu erobern. In dem Moment in dem wir dies versuchen würden, wären wir allein schon demographisch vollkommen unterlegen. Wir können eine Armee besiegen, wir sind aber nicht in der Lage ein ganzes Land wie den Irak zu besetzen.
Man ist sich sehr wohl bewusst, dass eine 130.000 Soldaten starke Armee ein Land mit 25 Millionen Einwohnern nicht besetzen kann. Das Verhältnis zwischen der Anzahl von Polizisten und den Einwohnern von New York war größer als das Verhältnis von US-Soldaten und der Anzahl der irakischen Einwohner. Wir sind also nicht in der Lage überall militärisch zu intervenieren. Wir sind aber sehr wohl in der Lage die gegeneinander kämpfenden Parteien sowohl politisch, wirtschaftlich, aber auch militärisch und strategisch zu unterstützen, damit diese sich wieder auf ihre eigenen Interessen konzentrieren können. In außerordentlichen Fällen, wie zum Beispiel in Vietnam, im Irak oder in Afghanistan haben wir das mit sogenannten „Spoiling attacks“ – also Präventivschlägen gemacht. Die Taktik der Präventivschläge beabsichtigt nicht, den Feind zu besiegen, sondern vielmehr den Feind aus der Balance zu bringen. Genau diese Taktik haben wir in jedem Krieg, wie zum Beispiel in Afghanistan, angewendet. Damals wollten wir Al Qaida aus der Balance zu bringen.
Den Fehler, den wir dann aber immer wieder machen, da wir noch jung und naiv sind, ist der, dass wir, anstatt die Dinge auf sich beruhen zu lassen, sagen: „Das war aber leicht, lasst uns doch gleich noch die Demokratie einführen“. Dies war der Moment, von dem an wir unklug gehandelt haben.
Die Antwort auf Ihre Frage lautet also, dass die USA nicht überall in Eurasien militärisch aktiv werden können. Man muss gezielt und vor allem nur in wirklichen Ausnahmefällen eingreifen. Eine militärische Intervention sollte nur das letztmögliche Mittel darstellen. Wir können nicht schon im ersten Schritt unsere Truppen aussenden.
Wenn wir aber Truppen aussenden, dann muss uns bewusst sein, dass diese Intervention eingeschränkt erfolgen muss und keine „abartigen Ausmaße“ annehmen darf. Ich hoffe sehr, dass wir es dieses Mal verstanden haben. Gewöhnlich dauert es ja immer eine Weile bis Kinder eine Lektion gelernt haben.
Ich bin also auch vollkommen davon überzeugt – da haben Sie absolut Recht – dass wir als Weltmacht nicht überall eingreifen können. Die Briten haben nicht einfach Indien besetzt. Vielmehr haben sie die verschiedenen indischen Regionen gegeneinander ausgespielt. Zum Beispiel indem sie einer kleinen Anzahl britischer Offiziere die Befehlshoheit über die indische Armee übertragen haben. Die alten Römer haben ebenfalls keine riesigen Armeen ausgesandt. Vielmehr haben sie einfach prorömische Könige in den verschiedenen Regionen eingesetzt. Diese Könige waren dann verantwortlich den Frieden in diesen Gebieten zu garantieren. Pontius Pilatus ist ein Beispiel.
Das heißt also, dass die Regierungen, die versuchen die von ihnen eingenommenen Gebiete zu verwalten, zwangsläufig scheitern werden. Ein gutes Beispiel ist das Nazi-Regime. Niemand hat so viel Macht. Man muss in solchen Situationen schon viel klüger vorgehen.
Für uns stellen sich aber noch nicht solche Fragen. Die USA müssen erst einmal akzeptieren, dass sie eine Weltmacht sind und große Gebiete in der Welt kontrollieren. Wir sollten also noch nicht denken, dass wir nach Hause gehen und die Dinge auf sich beruhen lassen können. Diesen Punkt haben wir noch lange nicht erreicht.
Nick Brand: Die nächste Frage bitte. Der Herr in der vierten Reihe, bitte!
Gast: Ich habe Sie bisher so verstanden, dass der Euro als europäische Währung in Zukunft nicht überlebensfähig sein wird…
George Friedman: Die Frage, die sich für die Russen momentan am dringendsten stellen sollte, ist, ob man eine zumindest neutrale Pufferzone beibehalten will, oder ob man es zulässt, dass die Grenze zum Westen nur 100 Kilometer von Stalingrad und 500 Kilometer von Moskau entfernt ist. Für Russland stellt die derzeitige Lage in der Ukraine also eine existenzielle Bedrohung dar. Zudem können die Russen in dieser Frage nicht einfach klein bei geben. Für die USA gilt, dass wenn Russland an der Ukraine festhält, sie gezwungen sein werden, militärisch einzugreifen. Deswegen hatte General Hodges, der mehr oder weniger für die Eskalation der Situation verantwortlich gemacht wird, auch gesagt, dass man plant Schnelleingreiftruppen nach Rumänien, Bulgarien, Polen und in die baltischen Gebiete zu senden. Diese Regionen bilden das sogenannte „Intermarum“, also das Gebiet zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee, von dem der frühere polnische Präsident Pilsudski schon nach dem Ersten Weltkrieg geträumt hatte. Dies ist auch für die USA die bevorzugte Lösung.
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Die große Frage, auf die wir bisher noch keine Antwort haben, lautet nun: Wie wird Deutschland in dieser Situation reagieren? Es ist sehr schwierig abzuschätzen, was passieren und was Deutschland unternehmen wird, nachdem die USA diesen „Sicherheitsgürtel“ – zwar nicht in der Ukraine, aber in den Nachbarstaaten des Westens – aufgebaut haben, während Russland weiterhin nach Zugriff auf die Ukraine strebt.
Deutschland befindet sich in einer sehr besonderen Lage. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sitzt im Aufsichtsrat von Gazprom. Das heißt, die Deutschen haben ein sehr komplexes Verhältnis zu den Russen.
Nicht mal die Deutschen selbst wissen, was sie tun sollen. Sie leben davon ihre Waren zu exportieren. Die Russen sind aber momentan nicht in der Lage ihnen die Waren abzukaufen. Falls die Deutschen aber diese Freihandelszone verlieren sollten, sind sie gezwungen sich nach neuen Möglichkeiten umzuschauen.
Die große Angst der Vereinigten Staaten war schon seit Jahrzehnten, dass deutschesKapital und deutsche Technologie mit russischen Rohstoffen und russischer Arbeitskraft vereint werden könnten. Was wird nun also passieren?
Indem sie den Sicherheitsgürtel zwischen dem Baltikum und dem Schwarzen Meer errichten wollen, haben die USA bereits ihre Karten offengelegt. Für Russland hingegen war es schon immer wichtig, dass die Ukraine zumindest ein neutrales und kein prowestliches Land wird. Weißrussland ist hier eine andere Frage.
Wer mir nun also eine Antwort darauf geben kann, was die Deutschen in dieser Situation tun werden, wird mir auch sagen können, was in den nächsten 20 Jahren passieren wird. Unglücklicherweise haben sich die Deutschen aber bisher noch nicht wirklich entschieden. Und das ist das ewige Problem Deutschlands. Deutschland ist wirtschaftlich gesehen extrem mächtig, gleichzeitig aber geopolitisch äußerst fragil. Zudem wusste Deutschland noch nie wirklich, wie es diese beiden Punkte in Einklang miteinander bringen kann. Schon seit dem Jahr 1871 ist das die immer wieder aufkommende „Deutsche“ wie auch zwangsläufig die „Europäische Frage“. Diese „Deutsche Frage“ wird jetzt wieder aufkommen. Dieser Frage müssen wir uns als nächstes stellen. Wir wissen aber noch nicht, wie wir mit dieser Frage umgehen sollen
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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner
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Übrigens die 44. Innsbrucker Friedensmahnwache findet am Montag den 23.03.2015 um 18:00 Uhr bei der Annasäule statt. Sei dabei! Unterstütze mit Deiner Anwesenheit die friedliche Bewegung FÜR Frieden in Europa und auf der ganzen Welt.
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