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Deutschlands Journalistenbrigade ist stramm auf Konfrontation gebürstet – „Edelfedern“ aus Stahl – von Jens Berger

Finanzmarkt- und Konzernmacht-Zeitalter der Plutokratie unterstützt von der Mediakratie in den Lobbykraturen der Geld-regiert-Regierungen in Europa, Innsbruck am 13.08.2016

Liebe® Blogleser_in,

Bewusstheit, Liebe und Friede sei mit uns allen und ein gesundes sinnerfülltes Leben wünsch ich ebenfalls.

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Edelfedern aus Stahl – Deutschlands Journalistenbrigade ist stramm auf Konfrontation gebürstet

Edelfedern aus Stahl – Deutschlands Journalistenbrigade ist stramm auf Konfrontation gebürstet

Veröffentlicht in: Kampagnen / Tarnworte / Neusprech, Länderberichte, Medienkritik

Jens Berger

Was genau in den letzten Tagen auf der Krim geschehen ist, werden wir aller Voraussicht nach wohl nie erfahren. Russland beschuldigt die Ukraine, die Ukraine kontert, Aussage steht gegen Aussage. Doch anstatt die Ruhe zu bewahren und zumindest zu versuchen, Fakten möglichst objektiv zu ordnen und Spekulationen seriös zu bewerten, stricken die klassischen Medien lieber Verschwörungstheorien und blenden alles aus, was nicht ihrem Weltbild entspricht. „Der Russe lügt sowieso“, so das Mantra. Das ist mehr als ein Ärgernis. Vor allem dann, wenn die Edelfedern ihr Stahlgewitter herbeisehnen und wie Richard Herzinger in der WELT für militärische Aggressionen trommeln. Vielleicht sollten Historiker einmal genau untersuchen, welche Rolle Journalisten bei der Entfesselung von Kriegen spielen? Von Jens Berger.

Was ist passiert? Die russische Version

Wie fast immer, wenn es um Konflikte in der ukrainisch-russischen Grenzregion geht, gibt es nichts, das einigermaßen objektiv abgesichert, verifizier- oder falsifizierbar ist. Nach offizieller russischer Sprachregelung hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB in der Nacht vom 6. auf den 7. August einen Hinweis auf eine mögliche Infiltration von Saboteuren von See aus im Grenzgebiet der Krim erhalten. Am Einsatzort stieß man dann auf eine Gruppe Bewaffneter, die nach einem Gefecht flüchteten. Bei diesem Gefecht kamen ein FSB-Mitarbeiter und zwei Angreifer ums Leben. Daraufhin schloss man die Grenzübergänge auf der Krim und löste – unterstützt durch die Armee – eine Großfahndung aus. In der Nacht zum 8. August wehrten russische Militäreinheiten einen weiteren Infiltrationsversuch ab, wobei ein russischer Fallschirmjäger ums Leben kam. Unter den Gefangenen befand sich – russischen Quellen zufolge – auch der ukrainische Militärgeheimdienstmitarbeiter Ewgenij Panow, der daraufhin verhört wurde. Im Rahmen der Ermittlungen gegen Panow und die weiteren Saboteure wurden russischen Angaben zufolge rund 20kg Sprengstoff festgesetzt. Den Aussagen der Gefangenen zufolge, sollten mit dem Sprengstoff Anschläge auf Infrastruktur- und Tourismus-Einrichtungen auf der Krim ausgeübt werden.

Was ist passiert? Die ukrainische Version

Die Ukraine streitet dies ab, präsentiert Panow als „Opfer einer Entführung“ und belässt es ansonsten dabei, erst gar keine Fakten zu präsentieren. Lieber präsentiert man Verschwörungstheorien, nach denen die vermeintlichen Anschläge ein modernes „Sender Gleiwitz“ seien – die fabrizierte Begründung für eine geplante Großoffensive. Daher „reagierte“ man offizieller Sprachregelung nach, indem man zusätzliche ukrainische Truppen an die Grenze verlegte und die Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzte.

Für die deutschen Medien ist die Sache klar. SPIEGEL-Online-Korrespondent Benjamin Bidder fasst die Gemengelage mit dem Satz „Beweise für Russlands Behauptungen gibt es nicht“ zusammen. Das ist freilich korrekt. Aber wie sollte denn bitte ein „Beweis“ aussehen? Der FSB und russische Medien zeichnen eine ziemlich lückenlose und stringente Kette, präsentieren Bilder vom beschlagnahmten Sprengstoff und Videos mit den Aussagen des festgenommen Ukrainers Panow. Na klar, das kann alles ebenfalls gestellt und fabriziert sein. Aber auf welchen „Beweis“ trifft dies nicht zu? Immerhin präsentiert Russland Belege. Die Ukraine braucht dies offenbar nicht zu tun, ihre Erklärungen werden – egal wie wirr sie sein mögen – zumindest von Deutschlands Medien ohnehin nicht ernsthaft auf Plausibilität geprüft. Wenn Aussage gegen Aussage steht, glauben deutsche Journalisten ohnehin nicht der russischen Seite – da kann kommen, was will. Anstatt die russischen Vorwürfe zumindest zur Kenntnis zu nehmen, werden sie stattdessen reflexhaft als „Kriegsrhetorik“ abgetan. Und da wundern sich die klassischen Medien ernsthaft, dass sie rapide an Deutungshoheit verlieren?

Herzinger bläst zum Sturmangriff

Ginge es nur um einseitige oder unausgewogene Berichterstattung – Schwamm drüber, daran haben wir uns ja leider schon gewöhnt. Die Vorfälle auf der Krim werden jedoch von vereinzelten kalten Kriegern der Journalistenbrigade auch skurril umgedeutet, um Kriegspropaganda zu betreiben. Anders ist Richard Herzingers bellizistischer Aufruf „Der Westen muss Putin jetzt endlich stoppen“ in der WELT kaum zu deuten. In diesem Aufsatz betreibt Herzinger Propaganda im schlimmsten Sinne des Begriffs. Die russischen Vorwürfe sind für ihn schlicht „Schauerpropaganda“, ein „fabriziertes Komplott“ um „eine groß angelegte Invasion der Ukraine vorzubereiten“. Hat Herzinger Beweise oder zumindest Belege, um diese skurrile Verdächtigung zu untermauern? Aber nicht doch.

Wer erfolgreich hetzen will, der sollte ichs gar nicht erst mit Fakten oder gar dem großen Wort „Wahrheit“ abgeben. Putin wolle den Westen wie 2008 „überrumpeln“, so Herzinger. „Georgien ließ er 2008 im August angreifen, als die westlichen politischen Entscheidungsträger am Strand oder in den Bergen vor sich hin dösten“. Selbst ein kalter Krieger wie Herzinger sollte eigentlich wissen, dass 2008 nicht Putin Georgien, sondern umgekehrt Georgien die Entität Südossetien und damit de facto Russland angegriffen hat. Was Herzinger hier betreibt, nennt sich Geschichtsrevisionismus. Aber wer weiß, vielleicht hält Herzinger auch das Unternehmen Barbarossa für eine gerechtfertigte Vorwärtsverteidigung gegen den aggressiven Russen?

Herzinger ist keinesfalls ein Solitär. „Journalisten“ wie er haben die Welt schon öfters in Unglück getrieben. Waren es nicht französische Journalisten, die 1870 auf die „Emser Depesche“ mit Schaum vorm Mund reagierten und die französische Regierung in einen Krieg mit Deutschland trieben? Waren es nicht vor allem die Edelfedern, die vor 1914 die Völker der Welt in einen besoffen-aggressiven Nationalismus trieben, der dann in den Ersten Weltkrieg und Jahre später in den Zweiten Weltkrieg mündete? Und waren es nicht Medien die unsere Politik aufforderten, 1999 das Kosovo und Serbien zu bombardieren, um ein „zweites Auschwitz“ zu verhindern? Und wer hat 2003 die „fabrizierten Lügen“ der angloamerikanischen Geheimdienste ungeprüft weiterverbreitet, um den Überfall des Irak vorzubereiten? Nicht nur Generäle und Präsidenten, auch Journalisten haben Blut an ihren Händen. Hoffen wir, dass die Geschichte Herzinger nicht mit dem Stahlgewitter belohnt, dass er sich so sehr herbeiwünscht.

 

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Aus dieser Quelle zur weiteren Verbreitung entnommen: https://swisspropaganda.wordpress.com/der-propaganda-multiplikator/

Der Propaganda-Multiplikator

Es ist einer der wichtigsten Aspekte unseres Mediensystems – und dennoch in der Öffent­lich­keit nahezu unbekannt: Der größte Teil der internationalen Nachrichten in all unseren Medien stammt von nur vier globalen Nachrichtenagenturen aus New York, London, Paris und Berlin.

Die Schlüsselrolle dieser Agenturen hat zur Folge, dass unsere Medien zumeist über dieselben Themen berichten und dabei sogar oftmals dieselben Formulierungen verwenden. Zudem nutzen Regierungen, Militärs und Geheimdienste die globalen Agenturen als Multiplikator für die weltweite Verbreitung ihrer Botschaften. Die transatlantische Vernetzung der etablierten Medien gewährleistet dabei, dass die gewünschte Sichtweise kaum hinterfragt wird.

Eine Untersuchung der Syrien-Berichterstattung von je drei führenden Tageszeitungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz illustriert diese Effekte deutlich: 78% aller Artikel basieren ganz oder teilweise auf Agenturmeldungen, jedoch 0% auf investigativer Recherche. Zudem sind 82% aller Kommentare und Interviews USA/NATO-freundlich, während Propaganda ausschließlich auf der Gegenseite verortet wird.

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(Hinweis an Medien und Blogs: Bei Interesse an der Studie bitte auf diese Seite verlinken. Obige Zusammenfassung und einzelne Zitate können übernommen werden.)


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Der Propaganda-Multiplikator:

Wie globale Nachrichtenagenturen und
westliche Medien über Geopolitik berichten

Ein Beitrag des Forschungsprojekts zu Propaganda in Schweizer Medien 

Juni 2016

»Man muss sich deshalb immer fragen: Weshalb kommt jetzt
gerade diese Information in dieser Form auf mich zu?
Letztlich stecken immer Macht­fragen da­hinter.« (*)

Dr. Konrad Hummler, ehemaliger NZZ-Präsident

Inhalt

  1. Teil 1: Der Propaganda-Multiplikator
  2. Teil 2: Fallstudie zur Syrien-Berichterstattung
  3. Anmerkungen und Literatur

 


 

Einleitung: »Etwas Eigenartiges«

»Woher weiß die Zeitung, was sie weiß?« Die Antwort auf diese Frage dürfte manchen Zeitungsleser überraschen: »In der Hauptsache bezieht sie ihr Wissen von Nachrichten­agenturen. Die nahezu anonym arbeitenden Nachrichten­agenturen sind gewisser­maßen der Schlüssel zu den Geschehnissen in der Welt. Wer also sind die Nachrichten­agenturen, wie arbeiten sie und wer finanziert diese Unternehmen? All dies sollte man wissen, um sich ein Bild machen zu können, ob man auch wirklich über die Ereignisse in Ost und West zutreffend unterrichtet wird.« (Höhne 1977)

Ein Schweizer Medienforscher gibt deshalb zu bedenken: »Die Nachrichten­agenturen sind die «AktualiTäter», sind die wichtigsten Stoff­lieferanten der Massenmedien. Kein tages­aktuelles Medium kommt ohne sie aus. () So beeinflussen die Nachrichten­agenturen unser Bild von der Welt; wir erfahren vor allem das, was sie ausgewählt haben.« (Blum 1995)

Angesichts ihrer essentiellen Bedeutung erstaunt es umso mehr, dass diese Agenturen in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind:  »Einem Großteil der Gesellschaft ist nicht klar, dass es Nachrichten­agenturen überhaupt gibt … Dabei nehmen sie tatsächlich eine enorm wichtige Rolle auf dem Medienmarkt ein. Doch trotz dieser großen Bedeutung wurde ihnen in der Vergangenheit nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.« (Schulten-Jaspers 2013)

Selbst der Vorsitzende einer Nachrichten­agentur wunderte sich: »Es ist etwas Eigenartiges um die Nachrichten­agenturen. Sie sind in der großen Öffentlichkeit wenig bekannt. Im Gegensatz beispielsweise zu einer Zeitung vollzieht sich ihre Tätigkeit nicht so stark im Scheinwerfer­licht, obwohl sie doch immer an der Quelle der Nachricht zu finden sind.«  (Segbers 2007)

»Das unsichtbare Nervenzentrum des Mediensystems«

Wer also sind diese Agenturen, die »immer an der Quelle der Nachricht« zu finden sind? Globale Agenturen gibt es inzwischen nur noch drei:

  1. Die amerikanische Associated Press (AP) mit weltweit über 4000 Mitarbeitern. Die AP gehört US-Medien­unternehmen und hat ihre Haupt­redaktion in New York. AP-Nachrichten werden von rund 12 000 Medien genutzt und erreichen dadurch täglich mehr als die Hälfte der Welt­bevölkerung.
  2. Die quasi-staatliche französische Agence France-Presse (AFP) mit Sitz in Paris und ebenfalls rund 4000 Mitarbeitern. Die AFP versendet pro Tag über 3000 Meldungen und 2500 Fotos an Medien in aller Welt.
  3. Die britische Reuters in London, die privatwirtschaftlich organisiert ist und etwas über 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Reuters wurde 2008 vom kanadischen Medienunternehmer Thomson – einer der 25 reichsten Menschen der Welt – gekauft und zu Thomson-Reutersmit Sitz in New York fusioniert.

Daneben gibt es noch diverse kleinere, nationale Nachrichten­agenturen. In den deutsch­sprachigen Ländern sind dies insbesondere:

  • Die Deutsche Presse-Agentur (DPA), die als semi-globale Agentur über rund 1000 journalistische Mitarbeiter in circa hundert Ländern verfügt. Die DPA ist im Besitz von deutschen Medienverlagen und Rundfunk­anstalten und hat ihre Hauptredaktion seit 2010 im Axel-Springer-Haus in Berlin.
  • Die Austria Presse Agentur (APA) mit rund 165 Redakteuren. Die APA ist im Besitz von österreichischen Tageszeitungen und des ORF.
  • Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) mit rund 150 Mitarbeitern, die im Besitz von Schweizer Medien­verlagen ist, darunter die Tamedia und NZZ-Gruppe sowie die SRG.

Die SDA und APA verfügen über kein eigenes Korrespondentennetz im Ausland. Stattdessenkooperieren sie mit der DPA und den globalen Agenturen, um Zugang zu den internationalen Nachrichten zu erhalten und damit ihre nationalen Medien über das Weltgeschehen zu informieren. Die DPA kooperiert ihrerseits eng mit der amerikanischen AP und besitzt die Lizenz zur Vermarktung der AP-Dienste im deutsch­sprachigen Raum.

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Die Logos der drei Weltagenturen Reuters, AFP und AP, sowie der drei nationalen Agenturen in Österreich (APA), Deutschland (DPA) und der Schweiz (SDA).

Wolfang Vyslozil, der ehemalige Geschäftsführer der APA, beschrieb die Schlüsselrolle der Nachrichten­agenturen 2005 mit diesen Worten: »Nachrichten­agenturen stehen selten im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Dennoch sind sie eine der einflussreichsten und gleichzeitig eine der am wenigsten bekannten Mediengattungen. Sie sind Schlüssel­institutionen mit substanzieller Bedeutung für jedes Mediensystem. Sie sind das unsichtbare Nervenzentrum, das alle Teile dieses Systems verbindet.« (Segbers 2007, S.10)

hier weiterlesen sehr empfohlen: https://swisspropaganda.wordpress.com/der-propaganda-multiplikator/

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Aus dem per ÖVP-Amtsmissbräuche offenkundig verfassungswidrig agrar-ausgeraubten Tirol, vom friedlichen Widerstand, Klaus Schreiner

Don´t be part of the problem! Be part of the solution. Sei dabei! Gemeinsam sind wir stark und verändern unsere Welt! Wir sind die 99 %! 

“Wer behauptet, man braucht keine Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen hat, kann gleich sagen man braucht keine Redefreiheit weil man nichts zu sagen hat.“ Edward Snowden

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PDF-Downloadmöglichkeit eines wichtigen sehr informativen Artikels über den amerikanischen Militärisch-industriellen-parlamentarischen-Medien Komplex – ein Handout für Interessierte Menschen, die um die wirtschaftlichen, militärischen, geopolitischen, geheimdienstlichen, politischen Zusammenhänge der US-Kriegsführungen samt US-Kriegspropaganda mehr Bescheid wissen wollen : Ursachen und Hauptantriebskräfte der US Kriege und Flüchtlinge der amerik. MIK   (… auf Unterstrichenes drauf klicken 🙂 )

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